Das Internet war gestern. Wie Anleger von der zweiten Welle der Digitalisierung profitieren können.
Viele Anleger schrecken noch immer vor einem Investment in die Blockchain-Technologie zurück. Kein Wunder, denn es handelt sich bei der Technologie um ein relativ junges Anlagevehikel. Dasselbe gilt für ihren bislang bekanntesten Anwendungsfall: Die Rede ist von Kryptowährungen beziehungsweise so genannten Token, die zur dezentralen Funktionsweise einer Blockchain notwendig sind. Was in den 1990er das Internet war, ist heute die Blockchain-Technologie. Anstatt um den Austausch von Informationen geht es dabei um Werte und Rechte. Seien es Nutzungsrechte für Internetplattformen, Lizenzrechte oder Vermögenswerte wie Wertpapiere. Die Blockchain-Technologie ermöglicht es, die heutige Wertschöpfung weiter zu digitalisieren und Werte erstmals rein digital und ohne Intermediäre zu übertragen.
Als wäre dieser Transformationsprozess nicht schon abstrakt genug, stellt sich vielen interessierten Anlegern die Frage, auf welche Weise sie in die Technologie investieren können. Die älteste Kryptowährung Bitcoin ist zwar die bekannteste, jedoch bei Weitem nicht die einzige Anwendung der Blockchain-Technologie. Das Zusammenstellen eines gut diversifizierten Portfolios an vielversprechenden Blockchain-Projekten mit unterschiedlichen Anwendungsfällen ist keine leichte Aufgabe.
Schnell geben daher viele Anleger auf, die zwar Interesse an einem Investment in Kryptowährungen haben, aber vor den unzähligen Fragen und Unsicherheiten zurückschrecken. Letztlich verzichtet so ein Gros der Investoren auf die Chance, bei einer der großen Zukunftstechnologien, neben künstlicher Intelligenz und dem Internet der Dinge, dabei zu sein.
Genau das erkennen inzwischen auch immer mehr professionelle Vermögensverwalter. So hat sich die Erkenntnis in der Finanzbranche durchgesetzt, dass es sich bei Blockchain nicht um einen vorübergehenden Hype handelt, sondern um einen langfristigen Paradigmenwechsel. Entsprechend erleben wir nun, dass Fintechs und andere Pioniere Produktlösungen entwickeln, die die Bezeichnung „anlegerfreundlich“ verdienen. Genau wie im etablierten Wertpapiersektor auch entstehen nun regulierte und diversifizierte Anlageprodukte, mit denen man von der Blockchain-Technologie profitieren kann.
Eines dieser Pionier-Unternehmen ist die INVAO-Group mit Standorten in Berlin, Liechtenstein und Dubai. Das Investmenthaus hat sich bereits in kurzer Zeit einen Namen als Krypto-Assetmanager gemacht. Im Zentrum steht dabei der IVO Blockchain Diversified Bond, also ein Fonds, der in verschiedene der bekannteren Kryptowährungen investiert. Genau wie bei klassischen Aktien- oder Anleihefonds erhalten so die Anleger die Möglichkeit, diversifiziert in den Kryptomarkt zu investieren, ohne dafür die einzelnen Kryptowährungen mühsam an speziellen Börsen oder bei Brokern erwerben zu müssen. Der Geschäftsführer der INVAO-Gruppe, Frank Wagner, über die Motivation hinter ihrem ersten Fondsprodukt: „Wir nähern uns der zweiten Welle der Digitalisierung, bei der die Blockchain-Technologie signifikant unsere Gesellschaft verändern wird“, sagt er. „Zunächst haben wir für uns selbst ein Produkt gebaut, das es uns ermöglicht, diversifiziert und unter Ausnutzung der Volatilität am Krypto-Markt zu partizipieren. Schnell haben wir festgestellt, dass auch andere Investoren Interesse an diesem Investmentvehikel haben. So ist die Idee für INVAO und einen regulierten Fonds, der allen interessierten Anlegern offensteht, entstanden.“
Laut Wagner bietet sich der Fonds insbesondere für mittel- bis langfristig orientierte Anleger an. Schließlich sei es schwer vorherzusehen, welche der Blockchains sich in den nächsten zwei bis fünf Jahren durchsetzen werden. Bei dem INVAO-Fonds geht es also nicht um kurzfristige Spekulation, wie sie Daytrader mit einzelnen Kryptowährungen betreiben.
Natürlich werfen Kryptowährungen nach wie vor auch regulatorische Fragestellungen auf. Neben der Blockchain-Strategie der Bundesregierung, die aufgeschlossen gegenüber Investments in Blockchain-Token ist, hat sich auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) des Themas angenommen. Die Regulatoren sind bestrebt, einen klaren Rechtsrahmen zu schaffen, um der Verunsicherung unter Investoren zu begegnen. Letztlich sollen so Standards entwickelt werden, wie wir sie auch vom regulierten Wertpapiersektor gewohnt sind. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist beispielsweise, dass Unternehmen, die Kryptowerte verwahren, seit dem 1. Januar 2020 eine entsprechende Lizenz von der BaFin benötigen. Wenn sich Anleger also nicht selbst um die Verwahrung ihrer Kryptowährungen und Token kümmern, sondern diese bei einer verwaltenden Gesellschaft verwahren lassen möchten, dann können sie mit höchsten Sicherheitsstandards rechnen. Frank Wagner begrüßt diesen Schritt der Professionalisierung: „Es ist ganz normal, dass bei technischen Innovationen eine große Unsicherheit herrscht“, sagt er. „In dieser Phase der Enthusiasten, wie ich sie nenne, sind leider auch viele unseriöse Akteure unterwegs“. Das sei auch schon beim Bau der ersten Eisenbahnen und bei dem Internet so gewesen. „Entsprechend ist es uns wichtig, gemeinsam mit den Aufsichtsbehörden für regulatorische Sicherheit zu sorgen. So haben wir beispielsweise einen Wertpapierprospekt entwickelt, der von der Finanzmarktaufsicht (FMA) in Liechtenstein gebilligt ist. Investoren aus der ganzen Welt können nun in unser reguliertes Fondsprodukt auf Token-Basis investieren.“
Neben den Rahmenbedingungen, wie der sicheren Verwahrung und der regulatorischen Sicherheit, steht am Ende jeder Investition die potenzielle Rendite. Gerade bei dem hochvolatilen Kryptomarkt stellt sich die Frage, wie das Team bei INVAO das Asset Management der Kryptowährungen steuert. Wäre das Thema Blockchain nicht schon innovativ genug, springt auch INVAO auf den Zug der künstlichen Intelligenz (KI) auf. Es ist längst kein Geheimwissen mehr, dass es zunehmend kluge Algorithmen sind, die unsere Finanzmärkte lenken. Die größten und erfolgreichsten Hedgefonds setzen schon seit längerem auf Computer- beziehungsweise Software-gestützte Entscheidungen.
So erklärt Wagner, dass es zwar grundsätzlich relativ leicht sei, am Kryptomarkt Geld zu verdienen; dagegen sei es umso schwieriger, kein Geld zu verlieren, da die Volatilität enorm hoch sei. Daher sei der wichtigste Ansatz der Investmentstrategie, diese Volatilität abzufedern und so das Risiko zu reduzieren. „Dieses Risikomanagement ermöglichen wir zum einen durch ein erfahrenes Team an Portfoliomanagern, die die Märkte rund um die Uhr beobachten“, erklärt er. „Darüber hinaus setzen wir aber auch auf Algorithmen, die der menschlichen Entscheidungskompetenz oft überlegen sind. Damit können wir die Subjektivität herausnehmen und marktneutraler handeln. Beispielsweise sind wir dadurch in der Lage, Arbitrage-Trading durchzuführen, also die Preisunterschiede an den einzelnen Börsen auszunutzen.“
Das Besondere an dem Geschäftsmodell von INVAO ist, dass 20 Prozent der Fonds-Gewinne in soziale und ökologische Projekte fließen. Durch das so genannte Social Impact Investing möchte die INVAO-Gruppe damit auch Investoren ansprechen, die besonders großen Wert auf ihre soziale Verantwortung legen.
Auf die Frage, wie er die Marktentwicklung in den nächsten Monaten und Jahren einschätzt, gibt sich Wagner selbstbewusst: „Ich bin überzeugt, dass die Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf unsere Gesellschaft und Wirtschaft sogar größer sein werden als die des Internets“, so der INVAO-Geschäftsführer. „Jede Technologie, die echte Probleme löst – und das ist bei Blockchain der Fall – setzt sich am Ende, auch gegen jeden Widerspruch, durch. Wir sind zwar noch in einem frühen und unsortierten Markt, wer aber jetzt klug und diversifiziert investiert, wird mittel- bis langfristig auf jeden Fall von der Entwicklung dieses Marktes profitieren.“
TEXT//SVEN WAGENKNECHT
Blockchain Digitalwährung Frank Wagner INVAO Group Investment Kryptowährung Technologie Token
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