Die Ökonomin Philippa Sigl-Glöckner ist Chefin der Denkwerkstatt „Dezernat Zukunft“. Sie plädiert für einen grundlegenden Wandel in unserer Wirtschafts- und Finanzpolitik.

Das Interview führte Thomas Garms

Eine Krise jagt die nächste: Corona, Krieg, Klimakrise und dazu die Inflation. Ist dieser Irrsinn das neue Normal? 

Ja, ein bisschen schon. Das muss man ehrlicherweise so sagen. Auch wenn geopolitische Events grundsätzlich schwer zu prognostizieren sind. Sicherlich wird uns die Dekarbonisierung in den nächsten Jahren weiterhin sehr beschäftigen. Und wenn wir die Umwälzungen betrachten, die im Kapitalstock notwendig sind, etwa bei Immobilien und bei der Infrastruktur, dann sind die Herausforderungen massiv. 

Bleiben wir beim Ukraine-Krieg: Wie ist Ihre Haltung bezüglich der Lieferung von Kampfjets? 

Ich traue mir hier keine abschließende Beurteilung zu, da ich mich dafür zu schlecht auskenne. Doch generell befürworte ich eine wohlüberlegte Haltung in Bezug auf Waffenlieferungen. Ich wäre eher zurückhaltend. Bei aller Unterstützung der Ukraine dürfen wir uns nicht an diesem Krieg beteiligen. Für den Fall eines Krieges zwischen der NATO und Russland bekäme das Problem eine dramatisch andere Größenordnung. Die Frage ist, wie nahe wagt man sich an diese Grenze heran. Deswegen wäre ich da sehr, sehr vorsichtig. 

Die Wissenschaftlerin und Politikerin setzt sich stark für frühkindliche Bildung ein. Foto: Fionn Große

Mit Ihrer Denkfabrik Dezernat Zukunft plädieren Sie für einen grundlegenden Wandel in unserer Wirtschafts- und Finanzpolitik.Wie soll dieser Wandel aussehen? 

Wir brauchen eine Wirtschafts- und vor allem Finanzpolitik, die – wie ein Unternehmen – mit der Frage beginnt:Wo will ich hin, wie sieht mein Ziel aus? Entsprechend gestaltet man die Finanzen. Heute erleben wir bei den Staatsfinanzen indessen eine Art Schizophrenie. Die Politik setzt sich Ziele wie Klimaschutz, gute Jobs, gute Bildung und Kinderbetreuung, vernünf-tige Gesundheitsversorgung, vernünftige Bedingungen für die Unternehmen. Und dann geht die Finanzpolitik weitgehend getrennt davon ihren Weg. Das finde ich nicht so sinnvoll. Wir sollten versuchen, beides wieder mehr zusammenzubringen. 

Auf welche Weise? 

Der Handlungsrahmen unserer Finanzpolitik ist stark von der Frage bestimmt, wie sehr der Staat sich verschulden darf. Wenn man tiefer in die technischen Details der Schul- denbremse reinschaut, dann steht da salopp gesagt drin: Ihr dürft nicht so viel ausgeben, dass mehr Menschen arbeiten als in der Vergangenheit. Angesichts der realwirtschaft- lichen Herausforderungen und der ganzen Alterungsproblematik empfinde ich das als keine besonders zielführende Vorgabe. 

Warum?

Jeder, der heute arbeiten kann und möchte, sollte es tun. Je mehr die Leute in ihrem Er- werbsleben selbst verdienen, desto weniger muss der Staat im Alter subventionieren. Ein anderer Bereich, in dem wir einen Zahn zulegen sollten, ist beim Zusammenspiel zwischen Staat und Unternehmen. Die allermeisten Investitionen in die Dekarbonisierung werden von den Unternehmen kom- men. Aber damit die Unternehmen investieren können, brauchen sie Planungssicherheit, also verlässliche staatliche Voraussetzungen. Etwa bei erneuerbaren Energien.Wenn ein Unternehmen seine industriellen Prozesse elektrifiziert, sollte es Sicherheit haben, dass dann auch ausreichend erneuerbarer Strom zur Verfügung steht. Der Ausbau der Erneuerbaren hängt aber sehr stark vom Staat ab, da er sich ohne öffentliche Gelder großteils noch nicht lohnt. Daher wäre es notwendig, einen klareren und langfristigeren staatlichen Investitionspfad vorzulegen, auf den sich die Wirtschaft einstellen kann. Aktuell geschieht das eher scheibchenweise. 

Phillipa-Sigl-Glöckner verfügt über ein großes internationales Netzwerk. Foto: Fionn Große

Sind wir zu lahm geworden in Deutschland? 

Definitiv. Es ist prima, wenn man den Luxus hat, alles ganz lang zu bereden und zu be- trachten, und am Ende jeder seine eigene Regel bekommt. In Zeiten, in denen nicht so viel Substanzielles zu erledigen ist, mag das okay sein. Aber heute steht viel auf dem Spiel. Gern wird in diesem Zusammenhang auf die USA verwiesen und dass da in den Märkten mehr Dynamik herrscht. Ich denke schon, dass auch bei uns eine etwas andere Herangehensweise angezeigt wäre. 

Als Gegenentwurf zur grassierenden Resignation, Lethargie und der Flucht ins Private? 

Das würde ich nur teilweise unterschreiben wollen. Ganz so schlimm ist es nicht. Im Kontext meines Jobs habe ich häufig mit jüngeren Menschen zu tun. Die Leute sind sicherlich nicht überall positiv gestimmt, aber sie sind nicht lethargisch. Gerade das Thema Klima nehmen viele sehr ernst und wollen anpacken. Als ich 20 war, hatten wir andere Dinge im Kopf. Heute erleben wir einen anderen Grad von Politisierung. Gleichzeitig gibt es im Unternehmensbereich so viele junge Leute, die damit beschäftigt sind, interessante neue Geschäftsmodelle aufzuziehen, teilweise mit ziemlichen Risiken und viel Power. Vor zehn Jahren, da ging man ins Banking und das war‘s. 

Fehlt es uns insgesamt an einer Art positivem Patriotismus? 

Ich denke schon, dass wir etwas mehr positiven Spirit vertragen könnten und eine Anpacker-Mentalität. Nicht immer lang und breit überlegen, wie groß die Aufgabe ist und ob wir das schaffen können, sondern sagen: wir machen das jetzt und jeder trägt seinen Teil bei. Das wäre schon toll. 

Die Regierung geht da nicht immer mit leuchtendem Beispiel voran … 

Ich hatte tatsächlich ein bisschen mehr von dieser Regierungskoalition erwartet nach dem, was man sich so alles auf die Flaggen geschrieben hatte. Aber klar, es kam ein Krieg dazwischen und eine Energiekrise. Meine Hoffnung ist, dass wir wieder ein bisschen mehr von diesem gemeinschaftlichen, nach vorn gerichteten Spirit hinbekommen, wenn die unmittelbare Krise bewältigt ist. 

Es gibt viel zu tun, die Sanierung der Infrastruktur, die Digitalisierung, der Klimawandel. Neben all dem genießt das Thema Bildung bei Ihnen besondere Priorität. Warum? 

Bei der Bildung fehlt einfach an allen Ecken und Enden das Geld. Und das finde ich schwer nachvollziehbar. Selbst wenn man das rein ökonomisch betrachtet: Unsere Kinder gut auszubilden, ist das Beste, was wir tun können. In frühkindliche Bildung zu investieren hat die Rendite eines Hedgefonds.Wir sollten dringend in die frühkindiche Bildung investieren und etwas dafür tun, dass Kinder ein gutes Sprachverständnis entwickeln und soziale Fähigkeiten, um dann gut durchzukommen in der Schule. Und wenn diese Kinder dann einen vernünftigen Abschluss machen, haben wir für unsere Wirtschaft gute Fachkräfte; Fachkräfte, die genug verdienen und keine Sozialhilfe brauchen. Für mich ist es sehr schwer nachvollziehbar, wieso man das nicht macht. 

Philippa Sigl-Glöckner sucht als Ausgleich zu Ihrer Arbeit die Ruhe der bayrischen Berge. Foto: Andreas_Schmidt

Wir haben gerade für die Bundeswehr 100 Milliarden in die Hand genommen … 

Im Bildungsbereich kämen wir bereits mit 10 Milliarden ziemlich weit.Warum packen wir zum Beispiel nicht den Soli, ungefähr 11 Milliarden, da den heute ja nur noch die Bestverdienenden zahlen, gezielt in die Förderung der nächsten Generationen? 

Viele Eltern sind besorgt über den hohen Ausländeranteil an öffentlichen Schulen; Lehrer arbeiten häufig am Randeder Möglichkeiten. Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder lieber auf die Privatschule. 

Aus der individuellen Perspektive ist das nachvollziehbar. Ich selbst durfte zwei Jahre im Internat in England verbringen und habe sehr davon profitiert. Aber das kann es nicht sein. Die Chance, eine gute Ausbildung zu erhalten, sollte nicht von der Herkunft abhängen und der Geburtenlotterie. Sie haben das Stichwort Migration genannt. Was in diesem Zusammenhang geschieht, ist auch ökonomisch eine riesige Verschwendung von Potenzial. Diesen Leuten müssen wir eine Chance auf eine gute Ausbildung geben. Wenn das geschieht, dann können sie uns wirklich helfen. Pro Jahr müssen 500.000 Zuwanderer nach Deutschland kommen, sonst haben wir zu wenig Arbeitskräfte in diesem Land. 

Unsere öffentlichen Schulen scheinen mit einer solchen großen Aufgabe ziemlich überfordert, aber die privaten Schulen und Unis boomen. 

Die Ausbildung beständig weiter in den privaten Sektor rücken zu lassen, finde ich gar nicht gut. Schauen wir uns zum Beispiel England an. Dort hat das zu einer durch- aus problematischen Entwicklung in der Gesellschaft geführt. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir das, was wir uns hier erarbeitet und aufgebaut haben, mit aller Kraft erhalten. Als Sechzehnjährige war ich am Münchner Wilhelmsgymnasium, undes gab überhaupt keinen Grund, auf eine Privatschule zu gehen. Unser Unterricht fand statt, der war gut. Und heute höre ich, dass Unterrichtsausfall gang und gäbe ist, die Stunden nicht besetzt werden können. Da machen wir definitiv etwas falsch. Wir müssen dringend dieVoraussetzungen dafür schaffen, damit sich das ändert. Mithilfe der Finanzpolitik, aber auch mit anderen gesellschaftspolitischen Stellschrauben. 

Sie halten ein Plädoyer dafür, noch mehr Schulden zu machen, um schneller aus der Misere herauszukommen, die wir gerade erleben.Wie soll das gehen? 

Mir geht es nicht generell um mehr oder weniger Schulden. Das halte ich genau wie beim unternehmerischen Wirtschaften für falsch. Für das richtige Maß an Leverage, den Einsatz von Fremdkapital zur Steigerung der Eigenkapitalrendite einer Investition, gibt es kein pauschales Rezept. Momentan aber sind wir in Deutschland in einer Situation, wo sowohl die Investitionsmöglichkeiten als auch die Finanzierungsseite sehr stark dafür sprechen, dass wir mehr tun. Wir können uns zu günstigen Konditionen verschulden, auch jetzt noch, trotz Zinsanstieg. Es stehen Investitionsprojekte an, die uns in der Zukunft eindeutig einen großen Return bringen werden. 

Zum Beispiel? 

Ganz vornan stehen meiner Ansicht nach Investitionen in eine günstige, stabile, aus- reichende Energieversorgung. Wir sind Industrieland, da ist das eine Grundvoraussetzung. Außerdem sollten wir unseren Arbeitsmarkt voll auslasten und alles tun, was in der Finanzpolitik dazu beiträgt.Wenn wir weiter so arbeiten wie in der Vergangenheit, als etwa Frauen im erwerbstätigen Alter nur zu 50 Prozent tätig waren, ist das die falsche Vorgabe. 

Wir leisten uns einen sehr kostenintensi-ven Staat, ein riesiges Parlament, bauen das ohnehin schon riesige Kanzleramt noch weiter aus. Muss das sein? 

So pauschal kann man das nicht sagen. Ganz im Gegenteil. Sie wären erschrocken von der Personalausstattung, die der Staat in man- chen Bereichen hat, um wichtige Entschei- dungen zu fällen. Da fehlt es oft an ein, zwei Personen, die Zeit haben ein Excel durchzurechnen. Oder wenn Sie mal ins Kanzleramt gehen und die Büros zählen, dann wissen sie, wieso da neue gebraucht werden. Da sitzen Kollegen in anderen Gebäuden weit weg. Aber es gibt an anderer Stelle absolut Punkte, wo man sich mal überlegen sollte, ob das nicht ein bisschen groß geraten ist. 

Genauer bitte … 

Nehmen Sie zum Beispiel die Bundesbank, die einstmals alle Aufgaben einer Zentralbank auszuführen hatte: Heute hat die Europäische Zentralbank viele davon übernommen. Die Bundesbank hat 11.000 Mitarbeiter, was ordentlich ist zum Vergleich mit dem Finanzministerium, wo aktuell ungefähr 2.000 Personen tätig sind. Da kann man schon mal überlegen, ob diese Priorisierung richtig ist. Klar ist auch, dass wir uns häufig sehr komplizierte administrative Planungspro- zesse leisten und in manchen Bereichen eine bemerkenswerte Trägheit vorherrscht. Wir sollten darauf achten, schneller zu werden und unsere Ressourcen gezielter einzusetzen. 

Auf der anderen Seite sehen Superreiche zu, dass sie die Euro-Zone verlassen. Das eine oder andere Family-Office ist damit beschäftigt, den Exodus zu pla- nen und Pässe für andere, vermeintlich attraktivere Länder zu organisieren. 

Warum tun die das? 

Vielleicht aus Sorge, dass hier die Dinge sozusagen vor die Wand gefahren werden und dass die Steuerlast perspektivisch noch größer wird? 

Für mich nicht nachvollziehbar. Wir haben in Deutschland ein Problem mit Vermögensungleichheit. Die weniger Glücklichen 50 Prozent in der Geburtenlotterie besitzen nur ein Prozent des deutschen Vermögens. An der Spitze akkumuliert es sich sehr, sehr stark. 

Die Konsequenz? 

Ich bin dafür, dass wir Vermögen stärker besteuern, um eine funktionierende Marktwirtschaft zu erhalten. 

Wie das? 

Eine Marktwirtschaft funktioniert, wenn es Wettbewerb gibt und wenn das Geld in der Wirtschaft zirkuliert. Jeder Verkäufer braucht schließlich einen Käufer. Wenn sich bei wenigen viel Vermögen anhäuft, landet das Geld großteils in Finanzanlagen und wird nicht ausgegeben. Es fehlt Nachfrage. Und eine große Vermögenskonzentration macht den Wettbewerb kaputt, weil die Startchancen einfach so ungleich sind. Daher sollten Vermögen besteuert werden. Ich weiß aber ich nicht, ob man deswegen Angst haben sollte. Man könnte auch stolz sein auf den eigenen Beitrag zur Gesellschaft. Um den deutlicher zu machen, könnte die Politik auch die Steuererträge explizit mit Investi- tionen in Erziehung und Bildung verbinden. Das müsste eigentlich auch im Interesse der sehr Wohlhabenden sein. Am Ende haben sie nichts davon, wenn sie in amerikanische Finanzmärkte investieren, um noch reicher zu werden, aber ihre Unternehmen hier leider keine ausreichend qualifizierte Fach- kräfte mehr finden. 

Wären Sie gern reich? 

Ich hatte sicher sehr viel Glück in der Geburtenlotterie und gehöre bei der Vermögensverteilung irgendwo oben hin. Ich durfte auf ein englisches Internat gehen, habe in England studiert, habe nie wäh- rend meines Studiums gearbeitet, hatte alle Freiheiten. Und wenn ich dann sehe, was andere machen müssen, um an diesen Punkt zu kommen, ist das nicht fair. Gerade weil ich so viel Glück hatte, sehe ich es auch als meine Aufgabe mit dem Dezernat Zukunft an einer sozialen gestaltenden Finanzpolitik zu arbeiten, die sich an unseren Werten und Idealen orientiert und sich nicht angeblichen Marktzwängen unterordnet. 

Wofür steht das Dezernat Zukunft? 

Wir treten ein für eine Wirtschaftsordnung, die auch zukünftige Generationen im Blick hat. Wir haben uns explizit die Werte Würde, Wohlstand und einen menschlichen Kapitalismus auf die Fahnen geschrieben. 

Einerseits sind Sie Unternehmerin, andererseits aber auch SPD- Mitglied. Verträgt sich das? 

Momentan habe ich kein politisches Amt, das über die Mitgliederbeauftragte im Orts- verein hinausgeht oder beratende Aufgaben. Deswegen bin ich auch nicht an Parteipositionen gebunden. 

2020 bewarben Sie sich in München- Nord für die SPD-Bundestagskandidatur. Ergäbe ein Abgeordneten-Mandat nicht ein Zielkonflikt? 

Man kann man nicht Leiterin einer überparteilichen Denkfabrik sein und gleichzeitig eine Partei im Bundestag vertreten. Das muss man sauber trennen. Sollte das mal der Fall sein, dann ist es klar, dass ich hier nicht weiter die Geschäftsführung haben werde. 

In unserer Parteienlandschaft braucht es vielfach Erneuerung. Sie sind jung, weib- lich, international erfahren und fachlich kompetent. Sozusagen die perfekte Mixtur für eine Karriere in der Politik. 

Aktuell bin ich mit meiner Aufgabe sehr glücklich. Politik ist ein anspruchsvolles Feld. Deswegen möchte ich noch einiges gelernt haben, bevor ich es angehe. 

Falls Sie mal ein Regierungsamt übernehmen dürften, an welches Ressort würden Sie da denken? 

Finanzen. 

Philippa Sigl-Glöckner wurde 1990 in München geboren. Sie studierte Philo- sophie, Politik und Volkswirtschaft, sowie später Informatik. Nach beruflichen Stati- onen u.a. bei der Weltbank und einem af- rikanischen Finanzministerium arbeitete sie von 2018 bis 2020 im Bundesministe- rium der Finanzen und gründete 2020 das Dezernat Zukunft, eine überparteiliche Denkwerkstatt, die sich im Schwerpunkt mit Modellen für eine soziale, zukunfts- gerichtete Finanz- und Wirtschaftspolitik beschäftigt. Für die Gründung wurde Sigl-Glöckner vom Wirtschaftsmagazin Forbes in die Liste der „30 unter 30“ für den Bereich Finanzen aufgenommen.

Bundestag Frühkindliche Bildung Phillippa Sigl-Glöckner Sozialpolitik SPD Ukraina Ukraine-Krieg Waffenlieferungen Weltbank