Lifestyle – materialist https://materialist.media A forward thinking source for Private Wealth and Personal Lifestyle. Thu, 14 Mar 2024 07:32:48 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5 https://materialist.media/wp-content/uploads/2016/08/cropped-logoicon-Website-32x32.jpg Lifestyle – materialist https://materialist.media 32 32 94844354 Genialer Kochstil https://materialist.media/5460-2/ Thu, 14 Mar 2024 07:29:40 +0000 https://materialist.media/?p=5460 In seiner mittlerweile fünften Ausgabe hat die Fachjury des prestigeträchtigen Wettbewerbs„Kulinarische Meriten Schweiz“ die diesjährigen Preisträger im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Hotel Bellevue Bern in Anwesenheit von Bundesrat Guy Parmelin bekanntgegeben. Als einer der vier ausgezeichneten Chefköche hat auch Peter Knogl, preisgekrönter Sternekoch im Restaurant „Cheval Blanc“ im Grand Hotel Les Trois Rois in Basel, seine Würdigung entgegennehmen können.

Noble Kulisse: Der Speiseesaal des des „Cheval Blanc“ im Baseler Grand Hotel Les Trois Rois.

Die „Kulinarischen Meriten Schweiz“ sind als Wettbewerb geschaffen worden, um die Exzellenz der Schweizer Gastronomie und insbesondere den Beruf des Chefkochs und neuerdings auch der Konditoren-Confiseure aufzuwerten. Insgesamt wird die Auszeichnung vier Chefköchen und zwei Konditoren-Confiseuren verliehen, „deren Schaffen ihren Berufsstand ehrt und die für ihre Vorzüglichkeit, ihr Wissen und Können und für das Ausüben ihrer Kunst unter Hochachtung der authentischen Produkte des kulinarischen Erbes der Schweiz anerkannt sind“.

Das direkt am Rheinufer in Basel gelegene Les Trois Rois gehört zu den besten Hotels Europas und beeindruckt durch einen besonderen Stil und perfekten Service.

Die aus Fachleuten der Ernährungsbranche der drei großen Sprachregionen in der Schweiz bestehende, nationale Jury der Kulinarischen Meriten trifft sich jährlich in der „École Professionnelle de Montreux“, um die Bewerbungen zu prüfen und die Preisträger und Meriten des Jahres zu ernennen. Über Peter Knogl sagt die Jury der Kulinarischen Meriten Schweiz 2024: „Die Erfolgsbilanz von Peter Knogl ist äusserst eindrücklich! Es gibt kaum eine Auszeichnung, die ernicht schon hätte. Zu Recht! Sein Kochstil ist umami pur! Als er damals im „Cheval Blanc“ begann, ging es keine sieben Monate, bis er den ersten Michelin-Stern erhielt. Von da an ging es nur noch aufwärts.

Leinen und kostbares Porzellan prägt den Stil des Gourmet-Restaurants „Cheval Blanc“.

Knogl wurde mit dem „Chef Mentor Award“ ausgezeichnet, und Gault Millau kürte ihn zweimal zum Koch des Jahres. Er bezeichnet seine Küche als französische Haute Cuisine mit mediterranem und asiatischem Einfluss. Ein Besuch in seinem „Cheval Blanc“ ist in jeder Hinsicht ein Fest der Sinne. Erst vor wenigen Monaten war Peter Knogl mit dem „Cheval Blanc“ im Baseler Grand Hotel Les Trois Rois von La Liste von über 4.000 Restaurants als bestes Restaurant der Schweiz ausgezeichnet worden.

Peter Knogl ist der erste Deutsche, der in der Gourmet-Hochburg Schweiz einen dritten Stern erkochte.

International belegte Knogl laut Punktzahl mit 99 von 100 Punkten einen hervorragenden zweiten Platz. Das „Cheval Blanc“ gehört damit zu den TOP 3 Restaurants der Welt. Als Küchenchef des Restaurants „Cheval Blanc“ im Basler Grand Hotel Trois Rois ist Peter Knogl der erste Deutsche, dem es gelungen ist, in der Gourmet-Hochburg Schweiz einen dritten Stern zu erkochen. Diesen halten er und sein hervorragendes internationales Team bereits seit 2015.

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Verlockende Perspektiven https://materialist.media/verlockende-perspektiven/ Mon, 13 Nov 2023 14:30:43 +0000 https://materialist.media/?p=5320 Der Himmel ist weit und die Welt ist groß. Und wer einmal mit einem schönen Schiff unterwegs gewesen ist und die magische Anziehungskraft der Ozeane gespürt hat, will immer wieder aufs Neue die unendliche Weite, die tiefblaue Farbe des Wassers und die geheimnisvolle Aura der Weltmeere spüren. Eine Reise auf einem der 19 modernen Lifestyle-Schiffe von Norwegian Cruise Line (NCL) eröffnet dabei immer wieder besondere Perspektiven.

Aufregender Moment: Walbeobachtung aus der Observation Lounge (Foto: NCL).

Und so macht es gerade während der kalten Jahreszeit viel Freude, schon mal über den nächsten Urlaub nachzudenken und sich zu überlegen, welche der faszinierenden Routen rund um die Welt in Frage kämen. Soll es diesmal weit weg gehen, oder passt für den Sommer vielleicht auch eine der vielfältigen Möglichkeiten im Mittelmeer-Raum und Nordeuropa?

Japan mit seiner herrlichen Kirschblüte ist eines der neuen Trendziele (Foto: Getty Images).

Die Auswahl bei NCL ist jedenfalls riesig. Besonders reizvoll sind die Flotten-Neuzugänge Norwegian Prima und Norwegian Viva. Sie sind das neue Dreamteam auf See, übertreffen alle Erwartungen an ein Kreuzfahrtschiff und haben den Lifestyle an Bord auf ein nie gekanntes Niveau in der Kreuzfahrtbranche gehoben. Wer dem Winter kurzfristig entfliehen möchte, erlebt die beiden Neubauten der „Prima“-Klasse während der Wintersaison 23/24 in der Karibik und im Sommer 2024 in europäischen Gewässern.

Die neue superkomfortable Norwegian „Prima“. Hier ist alles auf Großzügigkeit und Individualität ausgelegt (Foto: NCL).

Die Norwegian Prima ist das erste von sechs Kreuzfahrtschiffen der „Prima“-Klasse. Hier ist alles auf Großzügigkeit und Individualität ausgelegt – bei den Kabinen wie in den öffentlichen Bereichen. Ein Atrium, das sich über drei Ebenen erstreckt, der weitläufige Ocean Boulevard mit 360° Ozeanfeeling, Infinity Pools, die Indulge Food Hall (ein völlig neuartiges Street Food-Konzept auf See) und acht internationale Spezialitätenrestaurants, darunter das mediterrane Seafood-Restaurant „Palomar“ oder der authentische Mexikaner „Los Lobos“ versprechen Platz für Individualität. Wer mag, kann einen Gang höher schalten auf der dreistöckigen e-Kartbahn. Und überall begegnet den Gästen ein erstklassiger Service, der jede Sekunde des Urlaubs zu etwas ganz Besonderem macht.

Platz an der Sonne: Die modern gestaltete „Haven Outdoor-Lounge“ auf der Norwegian „Prima“ (Foto: NCL).

Lust bekommen auf die neue „Prima“-Klasse von NCL? Dieses Video der Prima vermittelt einen stimmungsreichen Vorgeschmack.

Die neue Norwegian „Prima“.

Einmal an Bord gegangen und sich eingerichtet in den geräumigen Kabinen, zählt von da an nur noch das, was eine Seereise so unvergesslich macht und dabei hilft, den Alltagsstress in Vergessenheit geraten zu lassen und vielleicht eine tiefere Verbindung zur Natur und zu sich selbst zu finden.

LEINEN LOS FÜR DEN TRAUMURLAUB

Neue Orte. Neue Erlebnisse. Neue Erinnerungen. An Bord der 19 Schiffe von Norwegian Cruise Line® wird jede Minute zu einem Geschenk. Man wacht fast jeden Morgen an einem anderen Reiseziel auf, hat die Chance, jeden Tag etwas Neues zu erleben. Je nach Vorliebe bietet das umfangreiche Programm der Reederei drei Schwerpunkte.

Mittelmeer Der Ort, an dem sich Kulturen überschneiden, Historie begegnet und die Natur nicht schöner sein könnte. Entdecke die Vielfalt des Mittelmeers mit NCL von 9 verschiedenen Mittelmeer-Häfen aus! Auch die Neubauten Norwegian Viva und Norwegian Prima sind dabei.  

Farbenpracht und pure Romantik: Chinque Terre in Italien (Foto: iStock).

Nordeuropa Ob Atlantik mit Island und Grönland, die Britischen Inseln & Norwegen oder die Ostsee. Freu Dich auf wunderschöne Natur, die nicht zu übertreffen ist und reise bis an den nördlichen Polarkreis mit einem von 8 NCL-Schiffen, inklusive der Norwegian Prima.

Abenteuer Nordland: Das magische Licht von Island (Foto: Getty Images).

Exotische Reisen Karibische Palmen, Gletscher, Reisfelder und Pinguine, auf den exotischen Reisen von NCL lassen sich die außergewöhnlichsten Orte entdecken, die unsere Erde zu bieten hat. Von Alaska bis Hawaii, nach Asien über Australien bis Südamerika – auf allen 6 Kontinenten warten spezielle NCL- Abenteuer.

Die spektakuläre Einfahrt nach Sydney mit dem berühmten Opernhaus (Foto: NCL).

DIE VORZÜGE DER SCHIFFE

Die besten Restaurants auf See NCL bietet eine internationale Küche mit zahlreichen Restaurants und Auswahlmöglichkeiten. Von American Classics & BBQ zu Mediterraner Küche aus Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien sowie Asiatischen Restaurants wie dem Teppanyaki Grill oder feinem Sushi. Auch Fleischliebhaber kommen voll auf ihre Kosten mit der Brazilian Churrascaria oder dem klassischem Cagney`s Steakhouse. Und auf den neuen Schiffen besticht das innovative Indulge Foodhall-Konzept.

Großzügige Kabinen Eine Auswahl zwischen 34 verschiedenen Kabinentypen bietet für jeden Anspruch das Richtige. Ob Suiten & Penthouses, Club Balcony Suiten & Balkonkabinen oder Außen-  und Innenkabinen sowie Studios für Alleinreisende, NCL bietet das passende Zuhause an Bord für jeden. The Haven ist der exklusive Schiff-im-Schiff-Komplex von NCL mit weiterem Luxus der Extra-Klasse für Suiten Gäste mit privatem Pool und Sonnendeck im The Haven Courtyard, eigenem Restaurant sowie Concierge und Butler Services.

Entspannter Lifestyle Auf den Schiffen von NCL wird Freiheit großgeschrieben. Die lockere, internationale Atmosphäre liefert eine entspannte Umgebung rund ums Schiff. Es gibt keine festen Essenszeiten oder Tische und auch der Dresscode ist freiwählbar. Für jene die Entspannung pur suchen ist das Mandara Spa an Bord der perfekte Ort und immer mit fantastischem Meerblick.

Viel Zeit für Ausflüge Lange Liegezeiten, die teilweise sogar über Nacht gehen, ergänzen die großartige Routenvielfalt wunderbar. Sie bieten jeweils viel Zeit an Land, um die Destinationen zu erkunden. Die Auswahl an Ausflügen mit verschiedenen Themenschwerpunkten ist wirklich riesig. Die Gäste können frei entscheiden, wie sie die Destination erleben möchten, ob mit einer sogenannten Go Local Tour, bei der man die landestypische Kultur hautnah erlebt, einer actionreichen Tour, die das Adrenalin zum Pumpen bringt oder einer historisch angehauchten Tour, bei der man in historische Hintergründe kennenlernt.

Bester Service rund um die Uhr Der Servicegedanke steht bei NCL immer an erster Stelle. Die internationale Reederei hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erwartungen der Gäste zu übertreffen und jeden Moment des Urlaubs zu etwas ganz Besonderem zu machen.

Für die Crew an Bord steht der Servicegedanke stets an erster Stelle (Foto: NCL).

Viel Spaß für die ganze Familie An Bord der NCL-Schiffe warten viele verschiedene Erlebnisse auf jeden Einzelnen und die Familie. Angefangen bei e-Kartbahnen über 3-Decks, Hochseilgärten, Lasertag-Arena, free-fall Rutschen oder Minigolf, mit den zahlreichen sportlichen Aktivitäten ist Spaß für Groß und Klein garantiert. Durch die Vielfalt an Aktivitäten sind die Schiffe von NCL perfekt gemacht für den Mehr-Generationen Urlaub.

Spass für alle Generationen: Racetrack auf der Norwegian „Encore“ (Foto: NCL).

Broadway-Entertainment for free NCL bietet eine spektakuläre Auswahl an unterschiedlichen Entertainmentformen. Von Broadway Shows direkt aus New York bis hin zu fesselnden Eigenproduktionen. Auf dem Programm stehen Shows wie das Musical Beetlejuice, das hochdotierte Musical Summer, The Donna Summer Musical oder Jersey Boys.

Traumziele in aller Welt 19 Schiffe. 122 Länder. Über 400 Anlaufhäfen. Mit Kreuzfahrten auf allen 6 Kontinenten, abwechslungsreichen Routen und besonderen Häfen rund um die Welt. Von tropischen Träumen wie der Südsee, Malaysia oder Hawaii zu eisigen Zielen wie Alaska, Island, Grönland oder Norwegen. Neben anderen exotischeren Zielen, wie der Antarktis und Südamerika, Japan, Australien oder Afrika sind natürlich auch alle Europäischen Ziele sowie die Karibik zahlreich in den Angeboten vertreten.

Ürigens: NCL bietet zwei exklusive Privatdestinationen in der Karibik, die aktuell nur mit NCL bereist werden können. Und auch Inselhüpfen rund um Hawaii ist nur mit NCL möglich.

Ab jetzt auch der NEUE KATALOG 2024 – 2025 erhältlich. Hier bestellen und sich inspirieren lassen!

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Schippern auf dem Nil https://materialist.media/schippern-auf-dem-nil/ Sun, 15 Oct 2023 08:53:19 +0000 https://materialist.media/?p=5161
Das historische Dampfschiff Sudan verfügt über drei Decks.

Geruhsamkeit, Stilempfinden und Nostalgie können ein Leitfaden sein beim Reisen. Das Staunen über Dinge, die einmal waren. Auf geht’s an den Nil, auf nach Assuan. Nicht weit entfernt vom Sofitel Legend Old Cataract liegt das älteste Schiff, das heute auf dem Nil kreuzt, die SS Sudan. Das doppelte S steht für Steamship. 1896 in Glasgow bei der Werft „William Denny & Brothers“ vom Stapel gelaufen und ein paar Jahre später in Einzelteilen nach Kairo transportiert, startete die Sudan 1921 zur ägyptischen Jungfernfahrt von Kairo nach Assuan. Sie war der letzte Dampfer, den das Reiseunternehmen Thomas Cook & Son seiner Nilflotte hinzufügte, um darauf für erlebnishungrige Briten Kreuzfahrten durchzuführen.

Der Maschinentelegraf unten im Kesselraum, mit dem die Maschinenkomandos vom Steuerstand in den Maschinenraun übertragen werden.

Zu diesen Reisenden gehörte auch Agatha Christie, die mit ihrem zweiten Ehemann, dem Archäologen Max Mallowan, und ihrer Tochter Rosalind zwei Reisen den Nil hinauf unternahm, und zwar im Jahr 1931 und noch einmal im Jahr 1933. Später setzte die Königin der britischen Spannungsliteratur der Sudan mit ihrem 1937 erschienenen, vorwiegend in Ägypten spielenden Roman „Der Tod auf dem Nil“ ein Denkmal. Der Bestseller wurde mehrfach verfilmt, unter anderem 1978 mit Peter Ustinov in der Rolle des Poirot. Gedreht wurde damals vor Ort, teilweise an Bord der SS Memnon, teilweise an Bord der SS Sudan.  

Ein Steward in traditioneller Tracht nimmt die Gäste in Empfang und reicht dazu Tee und Datteln.

Doch vorher war das kleine Schiff während des Zweiten Weltkriegs erst einmal zum Beobachtungsboot der britischen Ägyptenflotte geworden und anschließend in den Besitz des ägyptischen Königshauses gelangt. Dann kam der Putsch von 1952. Erneut wurde die Sudan beschlagnahmt, hatte verschiedene Eigentümer, war mal ein Hotelschiff in Luxor; schließlich vergammelte und verfiel sie.

Das Gästebuch der Sudan mit den Einträgen prominenter Passagiere.

Erst in den 1990er-Jahren wurde das Schiff von einem Enthusiasten wiederentdeckt und gerettet. Es begann eine umfassende Restaurierung, um das gute Stück in seiner ganzen Pracht wiederherzustellen. Seit einigen Jahren werden von einer französischen Reederei mehrtägige Kreuzfahrten angeboten zwischen Assuan und Luxor, wunderbar gemächlich, in den alten, kunstvoll restaurierten Kabinen. In Zeiten, in denen die Drehorte unserer Lieblingsfilme nicht selten zu Sehnsuchtszielen werden, eine wunderbare Option für Freunde von schwimmenden Oldtimern. Setjetting nennt sich dieser Reisetrend, bei dem man den filmischen Schauplätzen einen realen Besuch abstattet.

Noblesse mit leinengedeckten Tischen im holzgetäfelten Speiseraum.

Nach einer Nacht im Hotel brechen wir früh am Morgen auf zur Anlegestelle, um von dort eine einzigartige Reise in die Vergangenheit anzutreten. Die Vorfreude steigt, als wir das von Holz, Messing und filigranen Linien geprägte Schiff vor uns sehen, das sich im ruhigen Nilwasser spiegelt. Zur Begrüßung reicht ein im traditionellen bodenlangen Kaftan gekleideter Steward Trockenfrüchte und Hibiskustee. Schon beim ersten Rundgang fühlen wir uns in eine andere Ära versetzt. Das Interieur ist ein wahrer Schatz vergangener Zeiten – dunkles Holz, kunstvolle Schnitzereien und reiche Verzierungen erinnern an die Pracht vergangener Jahrhunderte. Das nostalgische Flair des Schiffs weckt die Vorstellung, dass es Zeuge unzähliger Geschichten aus der Belle Époque sein könnte.

Die Agatha Christie Suite mit dem viktorianischen Bett.

Unser Quartier liegt steuerbord vorn auf dem Oberdeck. Es handelt sich um die mit Antiquitäten und einem hölzernen Wahlscheibentelefon bestückte Agatha Christie Suite. Diese bietet einen wundervollen Panoramablick auf den Strom.

Nostalgische Zeichnungen schmücken die Wände in den öffentlichen Räumen.

Auch in den anderen Kabinen herrscht ein nostalgisches Ambiente vor mit viktorianischen Betten, Messingpfosten und Wiener Geflecht. Zwischen den beiden Decks sind die 5 Suiten und 18 Kabinen verteilt. Sie sind von breiten Promenadendecks aus zugänglich, auf denen man kleine Sitzgruppen mit Lehnstühlen findet und dazu auch wohltuenden Schatten. Jede Kabine wurde nach einer bekannten Persönlichkeit wie etwa John Mason Cook, Lady Duff Gordon oder Queen Victoria benannt.

Der Salon mit gemütlichen Cocktail-Sesseln und Chesterfield-Sofa lädt zum geselligen Miteinander ein.

Mit einem lauten Pfeifen setzt sich das Steamship Sudan in Bewegung, und die Fahrt beginnt. Ein Deck tiefer hört man die Schaufelräder durch das Wasser furchen und das schlagende Kolbengeräusch, ähnlich wie bei einer historischen Dampflokomotive. Das Schiff gleitet sanft über das Wasser, während die Ufer des Nils an uns vorbeiziehen. Palmen wiegen sich im Wind, kleine Dörfer tauchen auf und verschwinden wieder.

Esel, Kutschen und Pferdefuhrwerke sind die traditionellen Fortbewegungsmittel an Land.

Immer wieder kreuzen lautlos Feluken unseren Weg, die traditionellen ägyptischen Gaffelsegler. Es fühlt sich an, als würden wir durch die Geschichte Ägyptens reisen, und die Zeit scheint stillzustehen. Der schönste Ort tagsüber ist das beschattete Sonnendeck ganz oben mit seinen geflochtenen Liegen, gleich hinter dem hölzernen Kommandostand. Jeweils zu den dafür vorgegebenen Zeiten kommt der Kapitän heraus und rollt für die rituellen Pflichtgebete auf dem Deck seinen Teppich aus. Währenddessen übernimmt ein Gehilfe das Steuer.

Promenadendeck mit schmuckvollen Messingschalen.

Die Crew des Schiffs trägt traditionelle Uniformen, die an längst vergangene Tage erinnern. Alle sind freundlich und hilfsbereit, und die Begeisterung für die Geschichte des Schiffs ist offensichtlich. Sogar den Maschinenraum dürfen wir sehen. Einer der Offiziere erzählt uns, dass das Steamship Sudan während seiner wechselhaften Geschichte zahlreiche berühmte Persönlichkeiten an Bord begrüßt hat, wie etwa König Faruk von Ägypten.

Blick vom Sonnendeck auf den windstillen Nil.

Während der Reise legen wir immer wieder an, um mit fachkundiger Führung die wichtigsten historischen Stätten Oberägyptens zu erkunden, wie etwa die Tempelanlagen von Karnak oder den Edfu-Tempel am Westufer, der als einer der besterhaltenen Tempel in Ägypten gilt.

Ein traditioneller ägyptischer Gaffelsegler entlang der Route.

Gegen Abend taucht die Sonne den Nil in ein goldenes Licht, und wir genießen die aufkommende Brise als wohltuenden Kontrast zu der Hitze am Tag.

Das beschattete Sonnendeck mit gemütlichen Sitzgelegenheiten und dem Schornstein.

Seinen Höhepunkt in Sachen Ruhm und Prominenz erreichte das Steamship Sudan in den 1920er- und 1930er-Jahren. Mit seiner Geschwindigkeit und Eleganz verkörperte das Schiff den Glamour und die Romantik der Belle Époque. Es war ein bevorzugtes Transportmittel für Wohlhabende, die mit den damals üblichen großen Schrankkoffern anreisten und reichlich Garderobe dabei hatten für die gesellschaftlichen Momente an der Bar, im Speisesaal und in den luxuriösen, mit kostbaren Orientteppichen belegten Salons.

Die Bar der Sudan bietet eine schöne Spirituosen-Auswahl für den Aperitif.

Auch heute noch gilt die Cocktailstunde als wichtiges Ritual. Ob Port, Martini oder ein Glas Crémant: Der Abend nimmt so oder so einen stimmungsvollen Auftakt, bei dem sich trefflich über das Weltgeschehen, archäologische oder kulturhistorische Fragen diskutieren lässt. Spekulationen über eventuelle Begegnungen mit dem berühmten Nilkrokodil dürfen da selbstverständlich nicht fehlen. Früher bewohnte es den Nil auf der gesamten Länge, heute findet es sich aber nur noch im Oberlauf bis Assuan. Die Art nahm eine wichtige Rolle in der ägyptischen Mythologie ein und war einst wegen starker Bejagung gefährdet. Nachdem die Jagd in den 1980ern verboten wurde, haben sich – Allah sei Dank – die Bestände weitgehend erholt.

Text und Fotos: Thomas Garms

www.steam-ship-sudan.com

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Wunderbare Balance https://materialist.media/wunderbare-balance/ Fri, 25 Aug 2023 07:00:16 +0000 https://materialist.media/?p=5010 Dieses Zuhause lässt keine Wünsche offen. Allein schon die Lage ist spektakulär. Die Farm befindet sich am Rand des malerischen Dorfes Alaró, 24 km von Palma entfernt: auf einem 40 Hektar großen Schwarztrüffel-Anwesen, eingebettet in eine idyllische Landschaft mit Mandel-, Feigen- und Olivenbaumplantagen. Im Hintergrund thronen die imposanten Zwillingsberge, die zum Tramuntana-Gebirge gehören.

Das Anwesen vor dem Hintergrund des Tramuntana-Gebirges.

Der Weg zum Haus führt vorbei an Schafen und Westernpferden. Hinter dem Eingangstor des historischen Herrenhauses empfängt ein Innenhof mit gemütlichen Sitzgruppen und marokkanischem Flair. Ein Kätzchen sonnt sich auf den hellgrauen Steinen. Aus Lautsprechern tönt Chillout-Musik. Deren sanfte Klänge begleiten einen bis ins Innere, wo es nach Jasmin duftet und die Köchin gerade selbst gebackenes Feigenbrot mit Früchten aus der eigenen Ernte auf den modernen Küchentresen stellt. Mit der Farm „Spirit of Son Fuster“ hat sich Besitzer Mats Wahlström jeden einzelnen Wunsch erfüllt und damit gleichzeitig eine der schönsten Oasen auf Mallorca geschaffen.

Der großzügige Pool mit Sonnenliegen und Palmengarten.

Der aus Schweden stammende Unternehmer und Gründer von Lifestyle-Marken wie Purobeach, Puro Hotel, Spirit of the Nomad oder Whalebone Interactive ist ein Kosmopolit, ein moderner „Nomade“, wie er sich selbst gern auch bezeichnet, ein Abenteurer-Typ. Er hat den 4.500 km langen Mekong in einem Schlauchboot bereist, mit einer Harley die Sahara durchquert und ist schon mehrmals über den Atlantik gesegelt. Mats Wahlström ist ein Mann mit Visionen. Wer ihn trifft, ist inspiriert und spürt sofort diese positive Energie und Leidenschaft für alles, was er unternimmt.

Der Innenhof des historischen Herrenhauses mit gemütlichen Sitzgruppen und marokkanischem Flair.

Auch bei seinem mallorquinischen Zuhause hat er keine halben Sachen gemacht. „Nachdem ich jahrelang Städte und Strände erkundet habe, zog es mich aufs Land “, erklärt er, „Und ich habe ein privates Versteck gesucht, in das ich Freunde und Familie einladen kann und das groß genug ist, um Privatsphäre, aber auch Geselligkeit genießen zu können.“

Der aus Schweden stammende Unternehmer und Gründer Mats Wahlström.

Mats Wahlström fand auf Mallorca schließlich dieses historische Herrenhaus von 1350 mit dazugehörigem Bauernhof, das sein Herz sofort höherschlagen ließ. Zwei Jahre lang war er mit der vollständigen Renovierung beschäftigt. „Es war eine Herausforderung, das fast 700 Jahre alte Gebäude auf den neuesten Stand mit modernster Technik zu bringen“, erzählt der Unternehmer, „und wir haben großen Wert auf Wohnkomfort und Nachhaltigkeit gelegt.“ So wird zum Beispiel der gesamte Strom über einen eigenen Solarpark erzeugt. Es gibt eine eigene Abwasserreinigungsanlage, mit der das recycelte Wasser zur Bewässerung verwendet werden kann. Und der Pool enthält kein Chlor, sondern Salzwasser und einen UV-Filter. Mats Wahlström hat diese wunderbare Balance hinbekommen, dass das Anwesen supermodern ist und dennoch nichts von seinem traditionellen, mallorquinischen Charme verliert. Eingerichtet wurde das Haus in einem stylischen Ethno-Mix, mit spanischen, nordafrikanischen und nordamerikanischen Elementen, dekoriert mit Bildern, Skulpturen und Kunstwerken, die der Globetrotter von seinen Reisen auf der ganzen Welt mitgebracht hat.

Markantes Erinnerungsstück: Mit diesem Bob ist Wahlström bereits in St. Moritz gefahren.

So steht im Esszimmer ein Bob, mit dem er schon in St. Moritz gefahren ist und im Flur liegt ein Westernsattel über dem Geländer. Das Haus mit etwa 900 Quadratmeter Wohnfläche verfügt neben den Wohn- und Schlafräumen (inklusive zehn Gästezimmern) und einer offenen Küche über mehrere Ess- und Konferenzräume, einen Yoga-Raum, einen Nachtclub, ein Kino, einen eigenen Spa mit finnischer und Infrarot-Sauna sowie Dampfbad.

Gemütlicher Dining-Room mit Kunst und rustikaler Note.

Draußen gibt es mehrere Terrassen, ein Outdoor-Fitness-Studio und einen zehn Meter langen Pool. Im gesamten Innen- und Außenbereich ist ein modernes Soundsystem verbaut, was Mats Wahlström besonders wichtig war. „Musik ist Leben. Sie gibt Energie“, sagt er. Das überdimensionierte Soundsystem mit Lautsprechern und Subwoofern von Bose und Sonance ist allerdings nicht dazu da, um laut aufdrehen zu können, sondern um einen guten Klang bei niedriger Lautstärke zu haben. „Luxus für alle Sinne“ beschreibt das Wohn-Konzept hier gut: angenehme Musik, unfassbar bequeme Möbel, kuschelige Stoffe, duftende und perfekt temperierte Räume.

Der Hausherr ist ein leidenschaftlicher Reiter: Pferdesattel als anspielungsreiche Dekoration.

Alle Böden aus Naturholz oder Naturkalkstein verfügen über Fußbodenheizung. Es gibt handgefertigte Boxspringbetten von Hypnos, dazu Bettwäsche, die aus hundert Prozent hochwertigster, gekämmter, ägyptischer Baumwolle von Wahlströms eigener Marke „Spirit of the Nomad“ stammt. Das Label gründete er, als er vor einigen Jahren verzweifelt auf der Suche nach hochwertigen Textilien war. Er begann, selbst verschiedene Baumwollplantagen aufzusuchen und gründete schließlich seine eigene Linie mit Bettwäsche, Bademänteln und Handtüchern.

Überall im Haus finden sich gemütliche Ecken zum Entspannen.

Dass der Unternehmer ein Händchen für Interieur und das Schaffen von ganz besonderen Wohlfühlorten hat, hat er schon öfter bewiesen. So gründete er zum Beispiel das bekannte Puro Hotel auf Mallorca und später die beliebten Puro Beach-Clubs an verschiedenen Orten im Mittelmeerraum und im Nahen Osten.
Wer die Luxus-Farm „Spirit of Son Fuster“ besucht, fühlt sich sofort wohl, bestens aufgehoben – und zuhause.

Eine Steinbank mit Kuschelkissen und Kerzen sorgt für Atmosphäre.

Kein Wunder also, dass sich das schnell herumgesprochen hat und es bereits viele Anfragen für ein paar Tage Auszeit hier gibt. Denn das bietet Mats Wahlström auch an. Interessierte können „Spirit of Son Fuster“ wie ein privates Hotel mieten. Und zwar mit einem einzigartigen Konzept.

Die vielfältige Bücher-Sammlung verrät die Interessen des kosmopolitisch orientierten Hausherren.

Wer hier wohnt, hat das gesamte Haus nur für sich. Das erstklassige Anwesen ist dann Familien, Freunden oder Management-Teams zur alleinigen Nutzung vorbehalten. Und das mit einem 24-Stunden-Service, mit Concierge, Housekeeping, privatem Koch, Massagen, Beauty-Behandlungen und Helikopter-Service. Alles familiär und diskret, ähnlich wie auf einer Privatyacht. Die Farm ist ein Ort für alle, die für sich sein wollen und eine absolute Privatsphäre bevorzugen, aber dennoch nicht auf die Leistungen eines kleinen Luxushotels verzichten wollen.

Auch Kunst und modernes Design fügen sich bruchlos ein in das spannend gestaltete Ambiente.

So ist eine Köchin rund um die Uhr damit beschäftigt, mit viel Liebe das nächste kulinarische Highlight zu zaubern. Ob selbstgemachte weiße, braune und dunkle Schokolade oder den frischen Fisch vom Markt.

In der großen Küche steht immer eine Auswahl von frischem Obst bereit.

Es wird alles mit Zutaten vom eigenen Anbau aus dem Bio-Gemüse- und Obstgarten oder von lokalen Lieferanten zubereitet und natürlich mit dem selbstgewonnen Olivenöl aus der eigenen Plantage.

Auf dem Weg zum Weinkeller begegnet man einer antiken Steinmühle.

Alles, was man sich wünscht, wird am Holztisch in der Küche, im Formal Dining Room oder auf einer der Terrassen serviert. Aber man kann sich natürlich auch selbst bedienen und mit einem Glas Wein an den Pool setzen, mit diesem atemberaubenden Blick auf die Berge. Wer noch mehr „Landleben-Feeling“ will, kann den hauseigenen Westernpferden einen Besuch abstatten und in Begleitung eines Guide einen Austritt in das weitläufige Gelände machen. „Meine Gäste sollen sich frei fühlen und genießen“, sagt Mats Wahlström. Dass Fremde während seiner Abwesenheit in seinem Haus mit all seinen gesammelten Stücken wohnen, stört den Kosmopoliten nicht. Er ist schließlich doch irgendwie auf der ganzen Welt zuhause und freut sich, wenn andere sein besonderes Domizil auf Mallorca genauso lieben wie er.

Fotos und Text: Daniela Grunwald

www.spiritofsonfuster.com

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Toskanisches Juwel https://materialist.media/4763-2/ Wed, 31 May 2023 09:56:37 +0000 https://materialist.media/?p=4763
Das Dorf des Anwesens, wo sich auch der Spa befindet.

Hier findet man das Italien unserer Träume und Sehnsüchte: sonnendurchschienen, leise, wie unberührt. Ein Licht wie Seide, ein betörender, würziger Duft. Dazu sanft abfallende Weinberge und goldene Kornfelder. Angekommen im Rosewood Castiglion del Bosco, fühlt man sich sofort wie ein anderer Mensch, gelöst, entspannt, in bester Laune. Drinnen und Draußen verschwimmen zu einem wunderbaren Bild der Schönheit. Das Anwesen, wie könnte es anders sein, liegt in Montalcino, Toskana, im Herzen des UNESCO-Weltkulturerbes Val d’Orcia und ist ein wunderbarer Ankerplatz für all jene, die die Toskana ein bisschen genauer entdecken wollen. 

Blick von der Villa auf den Golfplatz.

Rom, Pisa und Florenz sind umliegende Flughäfen, die Anfahrt mit dem Auto dauert etwa zwei Stunden. Wer mit dem Privatjet kommt, hat es etwas näher mit Sportflughäfen wie Ampungnano (Siena) oder Grosseto. Beide befinden sich etwa eine Stunde vom Hotel entfernt. Erwähnt an dieser Stelle sei noch, dass Rosewood Castiglion del Bosco auf dem Anwesen über einen eigenen Hubschrauberlandeplatz verfügt und einen Helikopter Charter- und Transferservice anbietet, falls man noch schneller und in völliger Privatsphäre die Länderei erreichen möchte. 

Das Restaurant am Golfplatz bietet einen schönen Ausblick auf die Landschaft.

Alles ist ein bisschen wie Kino. Natürlich auch die Anfahrt zum Hotel: typisch für die Toskana, geht es vorbei an schier unendlich wirkenden Alleen mit Zypressen, die bis zum Himmel reichen. In dem über mehrere Hektar großen Areal befinden sich insgesamt elf luxuriös restaurierte toskanischen Bauernhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Dazu kommen noch 42 Suiten mit historischen Elementen, antiken Möbeln, lokalen Textilien und handwerklichen Accessoires, allesamt sehr stilvoll von Chiara Ferragamo eingerichtet.

Die liebevoll restaurierte Kapelle wird gern auch für Hochzeiten genutzt.

Die Familie, der das berühmte Luxusgüterunternehmen gehört, hat das Areal zwar an Rosewood verkauft, sich sich aber nie ganz davon gelöst und hilft bei Einrichtungsfragen weiterhin kräftig mit, dazu beitragend, die Sense of Place-Philosophie von Rosewood auch in der Toskana auf wunderbar poetische Weise mit Leben zu füllen. Rosewood betreibt eine unverwechselbare Kollektion an ikonischen Hotels und Resorts auf der ganzen Welt. Jedes der luxuriösen Häuser sind von der Kultur, Geschichte, Geografie und Gemeinschaft des jeweiligen Ortes inspiriert.

Das malerische Dorf lädt zum Flanieren ein.

Die Rezeption befindet sich auf einem Hügel, wo auch Spa, Pool, Restaurants, ein kleiner Shop, die Kirche, Gym und einiges mehr zu finden sind. Das Ganze muss man sich vorstellen wie ein kleines malerisches toskanisches Dorf. Die Krönung des Ganzen sind eine aus dem 12. Jahrhundert stammende Burg und die Ruinen einer frühen romanischen Kirche, nachvollziehbar beliebt als Location für Traumhochzeiten und zweifelsohne ein einmaliges Fotomotiv.

Die Inneneinrichtung der Suiten und Villen ist stilvoll und elegant.

Wir logieren in einer der insgesamt elf Villen mit dem Namen Villa Sant’Anna. Diese befindet sich einige Kilometer vom Haupthaus entfernt. Die zweistöckige Villa mit einer elegant zurückhaltenden Inneneinrichtung hat 5 Schlafzimmer mit Bad en Suite, Heimkino, beheiztem Pool, Tennisplatz und einem weitläufigen Garten mit atemberaubender Aussicht über den einzigen privaten 18-Loch Golfplatz Italiens, entworfen von British Open Champion Tom Weiskopf.

Ein weiterer Magnet ist das eigene Weingut, wo Hotelgäste und Besucher Tastings, Partys und besondere Anlässe buchen können. Castiglion del Bosco produziert Brunello di Montalcino, der elegant und tief in der lokalen Tradition verwurzelt ist – rubinrot, intensiv und komplex, mit goldgelben Farbtönen oder burgunderroten Untertönen wie feurige Reihen sonnenbeschienener Herbstreben.

Die Villen haben jeweils einen eigenen Pool.

Die Terroirs der trockenen, luftigen Höhen von Capanna und der feuchteren Hügel im Norden rund um Gauggiole werden in drei verschiedenen Etiketten erfasst, die jeweils von Böden erzählen, die reich an Lehm, Sandstein und typisch toskanischem Mergel sind. Diese Elemente nähren die Sangiovese-Trauben von Zodiac Limited Edition, Millecento Riserva, Cru Campo del Drago, Brunello di Montalcino und Rosso di Montalcino Cru Gauggiole.

Eine Auswahl der Top-Weine aus dem Montalcino.

Als einer der traditionsreichsten Produzenten von Brunello di Montalcino war das Weingut in Castiglion del Bosco 1967 Gründungsmitglied des Consorzio del Vino Brunello di Montalcino. Die auf 300 bis 450 Meter hohen und meist nach Südosten ausgerichteten Reben profitieren von der geringen Luftfeuchtigkeit und dem lehmhaltigen Untergrund. Die Lese, der zweistufige Handselektionsprozess und die Fassreifung werden von Önologin Cecilia Leoneschi sorgfältig überwacht.

Der Weg nach oben zur Burg.

Zu tun ist hier allerhand: neben Aktivitäten wie Biking, Trüffelsuche, Reiten oder Malunterricht, kann man auch Ausflüge unternehmen in die umliegenden malerischen Städte. Das nahegelegene Siena ist auf jedem Fall einen Besuch wert. Am besten bucht man sich einen Guide und lässt sich die interessante Geschichte der italienischen Stadt erzählen, die für ihre mittelalterlichen Ziegelgebäude bekannt ist.

Aussicht auf die historische Stadt Siena.

Am fächerförmigen Hauptplatz, der Piazza del Campo, liegen das gotische Rathaus (Palazzo Publico) und der Torre del Mangia. Von der charakteristischen weißen Krone des schmalen Turms aus dem 14. Jh. bietet sich ein weiter Panoramablick. Rings um die Piazza erstrecken sich die 17 historischen „Contrade“ (Bezirke) der Stadt. Keiner Tipp: gemütliche Schuhe mitnehmen, denn es geht die ganze Zeit rauf und runter.

Die Lounge des Spa-Bereichs.

Anschließende Entspannung bieten verschiedene Treatments im Spa des Resorts wie etwa ein spezielles Olilife-Ritual für Körper und Gesicht mit Olivenkernpulver und nativem Olivenöl.

Chefkoch Matteo Temperini.

Auch kulinarisch hat Castiglion del Bosco viel zu bieten. Zum Resort gehören zwei hervorragende Restaurants, ein Bio-Gemüsegarten und eine Kochschule. Chefkoch Matteo Temperini kreiert erfrischend einfache Gerichte, die die lokalen kulinarischen Traditionen respektieren und verkörpern. Die entspannte und elegante Atmosphäre im Restaurant die Osteria La Canonica, ein Restaurant im Trattoria-Stil im mittelalterlichen Borgo ist einmalig. Hier unbedingt die Trüffelpizza probieren. Hier gehts zur Website

TEXT UND FOTOS GEORGINA MORENO

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Weit und schnell https://materialist.media/weit-und-schnell/ Mon, 24 Apr 2023 08:50:10 +0000 https://materialist.media/?p=4597

Netzwerktechnisch können größere Anwesen mit verschiedenen Wohnebenen ebenso eine Herausforderung sein wie Architektur, die Innenräume ins Freie hinaus erweitert. Oft sind die Standard-Lösungen zu schwach oder zu langsam. Für ein störungsfreies schnelles WLAN, den Betrieb von IoT-Geräten und schnelles Streaming oder Gaming bietet NETGEAR, weltweit führender Anbieter von Netzwerklösungen, entsprechend leistungsfähige Geräte. Insbesondere die Orbi RBKE960 Serie sorgt für eine verblüffende Übertragungsqualität mit bis zu 10,8 Gbit/s. Die Orbi RBKE960 Serie ist das erste Quad-Band-WLAN-Mesh-System, das auf den superschnellen WLAN Standard WiFi 6E setzt.

Auch im Schlafzimmer ist die Orbi Serie das von einer eleganten diskreten Wirkung.

Zum Profiteur des neuen Funkstandards wird insbesondere das eigene Smart Home. Ob auf der Terrasse im Garten, am Pool, im Weinkeller oder in der unterirdischen Garage: mit WiFi 6E können Nutzer darauf vertrauen, dass alle eingesetzten Komponenten stets reibungslos funktionieren, egal ob das die Bewässerungsanlage für den Rasen ist, die Überwachungskamera am Eingang oder das Steuerungssystem, das sich automatisch um die Aufbereitung des Schwimmbadwassers kümmert. Mittels Smart Home können Aufgaben und Prozesse, die bislang manuell ausgeführt werden mussten, digitalisiert und automatisiert werden. Voraussetzung dafür ist es, die Haustechnik in einem einheitlichen System zu vernetzen. Erst dann lassen sich Funktionen einzelner Geräte zentral bedienen und aufeinander abstimmen.

Gerade im Wohnzimmer kommt es darauf an, dass technische Geräte mit dem Interior Design auf harmonische Weise verschmelzen.

Doch all das funktioniert nur mit einem zuverlässigen, sicheren und schnellen WLAN-Netzwerk in den eigenen vier Wänden. Hier kommt NETGEAR ins Spiel mit dem Orbi Quad-Band WiFi 6E WLAN-Mesh-System (960 Serie). Die nervigen Überlastungen durch den Wettbewerb der Geräte um Bandbreite hat ein Ende.

Das Foto verdeutlicht die Vielzahl von Smart Home Geräten, die miteinander im Wettstreit stehen um Bandbreite.

So stellt die neue WiFi 6E-Technologie neben den vorhandenen Frequenzen (2,4 GHz und 5 GHz) zusätzlich ein neues 6GHz-WLAN-Frequenz-Band bereit, um schnellere Internetgeschwindigkeiten, weniger Störungen und minimalste Ladezeiten für Inhalte zu ermöglichen – und das für noch mehr gleichzeitig verbundene Endgeräte. Anwender erreichen so Multi-Gigabit-Internet im ganzen Haus und verbessern die WLAN-Leistung für die wachsende Anzahl von Geräten in den heutigen Smart Homes deutlich, egal ob sich um die automatisierte Steuerung von Leuchten, Rollläden, Türöffnungssystemen oder Sprachassistenten handelt, oder um die smarte Heizungsanlage.

Anwendungsbeispiel Homeoffice. Das NEATGEAR Mesh WLAN findet einen perfekten Platz auf dem Schreibtisch.

Ein besonders sensibler Punkt ist auch das Homeoffice mit der Vielzahl an virtuellen Meetings in der ganzen Welt. Zusätzlich soll auch Streaming von Musik und Filmen für das Home-Entertainment störungsfrei und schnell funktionieren. Zum Glück treiben Internetdienstleister den Glasfaserausbau voran und stellen in größerem Umfang Gigabit-Internetverbindungen bereit. Doch diese Geschwindigkeiten müssen auch verlustfrei am Endgerät ankommen. Hochleistungs-WLAN, das wie die Systeme von NETGEAR auf dem neuesten 6E-Standard im freien 6GHz-Band basiert, ist die einzige Möglichkeit, eine solche Internetgeschwindigkeit zu Hause auch tatsächlich nutzen zu können. Als branchenweit erstes Quad-Band WiFi 6E WLAN-Mesh-System gewährleistet die Orbi 960 Serie einen maximalen Daten-Durchsatz mit 16 WLAN-Streams – der höchsten verfügbaren Spezifikation.

Das ultimative10 Gigabit WiFi 6 Mesh-System: Die perfekte Lösung von NETGEAR für Ihr Smart Home, Home-Entertainment, Home Office und vieles mehr.

Die exklusive Quad-Band-Technologie verfügt über ein dediziertes WLAN-Band, das Orbi Router und Satelliten verbindet und so für Gigabit+- Geschwindigkeiten im gesamten Zuhause sorgt. Die Orbi 960 Serie unterstützt somit insgesamt vier WLAN-Kanäle auf 3 Funkfrequenzen: 2,4GHz, 5GHz und 6GHz. Drei der Kanäle (je einer pro Frequenz) dienen dabei dem reinen Austausch der Inhalte zwischen Endgeräten und Router bzw. Satellit. Der vierte Kanal ist ein von NETGEAR entwickelter, dedizierter WiFi 6 Backhaul-Kanal (auf der 5GHz Frequenz), der allein für die Kommunikation zwischen Router und Satelliten verantwortlich ist. Das Ergebnis: die Leistung der angeschlossenen Endgeräte wird so nicht beeinträchtigt, maximale Geschwindigkeit und Reichweite sind garantiert.

www.netgear.de

FAKTEN

Das Orbi RBKE9603 ist das neueste Mesh-System von NETGEAR. Besitzer profitieren von blitzschnellen WiFi 6E Geschwindigkeiten von bis zu 10,8Gbit/s, zuverlässiger Quad-Band-Mesh-Abdeckung von bis zu 600 m² und der Fähigkeit bis zu 200 Geräte gleichzeitig zu bedienen, um Streaming, Spielen, Surfen und vieles mehr zu verbessern. Dieses System ist nicht nur schnell und zuverlässig, sondern sieht dank seines schlanken, modernen Designs auch an jedem Ort in Ihrem Haus gut aus.

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Grand Tour de Grandezza https://materialist.media/grand-tour-de-grandezza/ Sat, 20 Aug 2022 15:39:38 +0000 https://materialist.media/?p=4043 Mit dem Bentley Continental GT Speed auf den Spuren von Eleganz und Größe.

Längs des Gardasees, auf der westlichen Seite, am Ortsende der kleinen Gemeinde Gargnano, lässt sich hinter einem schmiedeeisernen Tor ein Musterbeispiel italienischer Grandezza besuchen, nämlich die im neugotischen Stil errichtete Villa Feltrinelli. Das Anwesen war einst Sommersitz einer der reichsten Familien Italiens, durch Holzhandel wohlhabend geworden, mit Waldbesitz in Kärnten und Beteiligungen an mehreren europäischen Eisenbahngesellschaften. Später kamen eine Bank und die Herstellung von Textilien dazu. Dieser Familie entstammte Giangiacomo Feltrinelli, 1926 in Mailand geboren, später Gründer des Verlags Feltrinelli und eine der schillerndsten Figuren der italienischen Nachkriegszeit.

Die Villa liegt direkt am Ufer des Gardasees, eingebettet in einen Park voll kostbarer Pflanzen.

Heute ist die Villa Feltrinelli ein wunderschönes Grandhotel, vielleicht sogar die poetischste Hinterlassenschaft jener aristokratischen und großbürgerlichen Villenkultur der norditalienischen Seen, deren Bestreben es war, ohne Geiz und andere Beschränkungen Orte zu schaffen, an welchen das auf Erden bestmögliche Leben zu verwirklichen sei, voller kostbarer Möbel, mit Intarsien, Stuckaturen, Glasmalerei in den Treppenhäusern, Terrazzo und den prächtigsten Marmorplatten, die die Steinbrüche der Gegend hergaben. Entsprechende Gärten – oder besser: Parkanlagen bildeten den äußerlichen Rahmen. Sozusagen eine bauliche Zeichengebung, Ausdruck des Bestrebens, in der Wohnarchitektur Großzügigkeit und Würde zum Ausdruck zu bringen. 

Das Treppenhaus der Villa mit ihren einzigartigen Fenstern und Marmorstufen zeugt von Noblesse.

Hier rollt man heran, hier fährt man vor. Der Bentley Continental GT Speed, ein Luxus-Coupé aus Crewe in der britischen Grafschaft Cheshire, ist nachgerade das automobile Gegenstück zur Grandezza des Seeschlösschens, als würdiger Begleiter ebenfalls geprägt von exklusivem Stil und reichlich Handwerkskunst. 485 Kilowatt geben in dem V8-Modell den Ton an und sorgen für gelassenes, genussvolles Fahren in einer Zeit, wo bei den meisten Automobilisten angesichts nur mäßig komfortabler Fortbewegungsmittel eine außerordentliche Überempfindlichkeit der Nerven zutage tritt.

Der Bentley Continental GT Speed mit in Dragon Red II ist ein Grand Tourer der Extraklasse – perfekt für eine Tour zu den noblen Adressen Norditaliens.

Bei diesem Grand Tourer hingegen wird durch die wunderbare Abdämpfung von Lärm und löcherigen Pisten eine Ruhe und Behaglichkeit erreicht, wie es in diesen feinsten Gradierungen nur sehr wenige andere erreichen. Als Hoflieferant der britischen Königsfamilie von außerordentlicher Noblesse geprägt, steht Bentley mit seinem Interieur immer auch für besondere Materialien und Ideen, genannt sei etwa das bewegliche, in Nussholz verpackte Rotating Display oder die tiefen Teppiche aus einheimischer Wolle.

Die noble Innenausstattung des Continental GT Speed mit seiner im typischen Rautenmuster gesteppten Lederverkleidung.

So spielt das Ästhetische bei den Modellen mit ihrem ikonischen Rautengrill und den straffen, raubtierhaften Flanken stets eine entscheidende Rolle, jeder Bentley ist perspektivisch auch ein Sammlerobjekt.

Beim Ein- und Aussteigen wird das Logo auf den Boden projiziert.

Das edle Motorfahrzeug mit seiner perfekt zum Hotel passenden Farbe Dragon Red II wird entladen, endlich geht es hinein in die quasi kathedralenhafte Halle aus einer extrovertierten Zeit. Venezianischer Stuck, Deckenfresken, Schmiedeeisen, kunstvoll geschnitzte Hölzer an den Wänden und eine wundervolle Floristik empfangen den Gast.

Jede der Suiten ist anders eingerichtet und beeindruckt durch das stilvolle, häufig antike Mobiliar.

Fortan möchte man eigentlich nichts mehr anderes tun, als all die Schönheit zu betrachten, die dieses Juwel für die Gäste bereithält. Ausgestaltet von der kalifornischen Innenarchitektin Pamela Babey, deren Auftrag es war, das Hotel als eine Art Grand Residence mit den allerhöchsten Standards zu gestalten, präsentiert sich den Sinnen ein Unikat, wo jeder Türgriff, jede Leuchte, jeder Bezugstoff und jedes noch so unscheinbare Dekorationselement verschmilzt zu einem schier überwältigenden großen Ganzen. Das Kommando über die dreizehn epochalen Suiten, Gesellschaftsräume, Küche, Keller und den Garten hat heute eine private Betreibergesellschaft, geführt von dem Investor und Hotelier Markus Odermatt.

Deckenschmuck im beliebten Turmzimmer.

Die Gesellschaftsräume im Erdgeschoss, die Bibliothek, Salon und Speisesaal präsentieren sich in jener komfortorientierten großbürgerlichen Manier, die heute einer oft von glanzlosem Minimalismus gepeinigten Menschheit fast verloren gegangen scheint. Durch Aufteilung und Zuschnitt der Räumlichkeiten spürt man den ebenso repräsentativen wie geselligen Anspruch, den die Familie Feltrinelli durch vielerlei Empfänge und Feste einst zu leben in der Lage war.

Die liebevoll eindeckte Terrasse ist an warmen Abenden der perfekte Platz für das Dinner.

Die gezielte räumliche Großzügigkeit spiegelt sich auch auf den Terrassen und in den Außenanlagen, die stets auch Orte zum Verweilen sein sollten und dies auch sind. Nicht ohne Grund liegen auf den Marmorstufen, die hinunterführen vom Salon zum Kiesweg am See, rote Polsterkissen. Sie laden dazu ein, sich niederzulassen und nichts anderes zu tun, als nur hinauszublicken auf das Wasser und die gemächlich ihre Bahnen ziehenden Boote. Etwas weiter entfernt stehen direkt an der Wasserkante einige Gartensessel für den Rückzug und den in aller Ruhe einzunehmenden Tee.

Verwunschener Rückzugsort auf einem Steg am See.

Inzwischen ertönt leise Klaviermusik aus dem Salon und die ersten Gäste geben ihr Stelldichein für den Cocktail, der mit einigen köstlich leichten Kanapees vor dem Dinner gereicht wird. In Shorts und Sandalen sitzt hier niemand, ganz selbstverständlich gehört die modisch elegante Garderobe hier zum guten Ton.

Eine Freitreppe führt hinunter zum See, wo man sich eine Erfrischung reichen lassen kann. Der Boden ist mit Marmorsplit belegt.

Zur gegebenen Zeit wechseln wir hinüber in das Restaurant unter kreativer Leitung des Zweisternekochs Stefano Baiocco. Auf dem Büfett sind rund ein Dutzend handgeblasene Dekanter dekoriert, ein dezenter Hinweis auf den Weinkeller, der mit den besten Gewächsen Italiens bestückt ist, sei es aus der Toskana, sei es aus Südtirol. Ob Masseto, Ornellaia, Sassicaia oder Solaia – anspruchsvolle Weinliebhaber kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

Im gut sortierten Weinkeller warten die besten Lagen Italiens.

Die Küche setzt auf fein verwobene Aromen und nutzt die Gaben des hauseigenen Kräutergartens mit über 200 verschiedenen Pflanzenarten. Fangfrische Gamberoni und hausgemachte Pasta stehen genauso auf der Karte wie zartestes Lammkarree oder getrüffelter Seeteufel. 

In den geräumigen Gemächern sind die Betten mit feinster Wäsche bezogen.

Später wartet oben ein breites Himmelbett, weich, mit bester Wäsche bezogen. Auf dem Nachttisch ein Holzkästchen mit Messingplatte und acht Knöpfchen, die dazu dienen, zum Einschlafen die bevorzugte Musikrichtung zu wählen – von Pop über Klassik bis Jazz. Jede Suite ist anders möbliert, oft mit restaurierten Originalmöbeln aus dem Bestand zu Lebzeiten der Familie Feltrinelli.

Lackierte Schale für persönliche Accessoires.

Auch in den Schlafräumen mit ihren hochglanzpolierten Holzböden herrscht das Flair des Sinnlichen, Üppigen, Exquisiten. Wunderschöne Kompositionen einer großbürgerlichen Lebensart, die zu genießen eher selten geworden ist. An den Fenstern filtern kunstvoll gesäumte, mit Quasten besetzte Vorhänge das Licht. Viele Stoffe und Bezüge wurden speziell für das Hotel angefertigt, in einer Qualität außerhalb der üblichen Norm und unbestreitbar wertvoll, dazu Antiquitäten, um die sich liebevoll zusammengestellte Dekorationsgegenstände ordnen.

Blick in die Halle mit prächtiger Floristik.

Selbstverständlich gibt es auch ein Inventarbuch, in dem die Herkunft jedes einzelnen Objekts, ob gefütterte Briefpapierschachtel, silberner Portraitbilderrahmen oder steinerner Fuß als Türstopper, festgehalten ist. Die Marmorbäder mit ihren aufwendigen Armaturen im Stil der Jahrhundertwende sind ebenfalls voller Raffinesse und Großzügigkeit. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei den Wannen um Jacob-Delafon-Wannen aus französischem Porzellan, die so schwer sind, dass ein spezielles Stahlbett nötig war, um sie sicher auf dem darunterliegenden Fußboden zu verankern. Alle Badezimmer haben selbstverständlich beheizbare Marmorfußböden.

Papierschatulle als Dekoration in der Bibliothek.

Vater dieses ganzen Luxus ist der amerikanische Unternehmer Robert H. Burns, der einst in Zusammenarbeit mit dem deutschen Hotelier Georg Rafael die Regent International Hotels gegründet hatte. 1992 verkaufte er seine Anteile an der Gruppe Four Seasons Hotels and Resorts. Als steinreicher Privatier entschied er sich, die seit einigen Jahren leer stehende Villa Feltrinelli im Jahr 1997 zu kaufen und originalgetreu zu renovieren. Selbst die alten schwarzen Bakelit-Telefone mit manueller Wählscheibe sind noch vorhanden – und sogar funktionsfähig. Ziel war, ein Traumdomizil zu schaffen, ein würdevolles Hideaway für Connaisseurs, wo es an nichts fehlt und die gehobene italienische Lebensart auf schönste Weise zelebriert wird. 

Eine Auswahl kostbarer Dekanter im Speiseraum deutet auf den gut sortierten Weinkeller hin.

Dazu gehört auch der kunstvoll gestaltete Park mit seinen prächtigen alten Bäumen. Am See entlang nach Norden führt ein Kiesweg aus zerkleinertem Marmor. Zur rechten Seite gibt es kleine Stege, die von schattenspendenden Bäumen flankiert werden und jeweils mit Lehnstühlen und einer Badeleiter bestückt sind. Wer mag, kann hier den ganzen Tag verweilen, ein Buch lesen, träumen und zwischendurch ein bisschen im Gardasee schwimmen.

Ein Koch ist am frühen Morgen unterwegs zum Kräutergarten um sich mit den notwendigen Zutaten zu versorgen.

Weiter hinten auf dem Grundstück findet sich ein offener Pavillon als Fitnesstempel mit allen notwendigen Geräten und Gewichten. Wer bis zum Ende des Grundstücks spaziert, trifft auf eines der Gästehäuser mit weiteren Zimmern. Von dort sieht man schon den weitläufigen, aber gut geschützten Kräutergarten, der von den Köchen der Villa Feltrinelli gepflegt und geerntet wird. Hier wird eine Vielzahl von Heilpflanzen, Blüten, Küchenkräutern und Gewürzen gezogen, die auch täglich in den Speisen Verwendung findet. Zahlreiche Sorten Thymian sind genauso dabei wie etwa Walderdbeeren oder Chilischoten. Jeden Morgen in der Früh machen sich Köche auf den Weg hierher, um die Zutaten für den berühmten Wildkräutersalat taufrisch zu ernten. 

Der Kräutergarten mit Hunderten von Pflanzen befindet sich in Nachbarschaft der Zitronenbäume.

Wunderschön auch die dahinter befindlichen Terrassen und durch Steintreppen verbundenen Terrassen für die Zitronenbäume, eine Seltenheit, die man so nur in der Region von Gargnano findet. Zitronenhaine gedeihen ausschließlich an der westlichen Seite des Gardasees, denn nur dort verhindert die Morgensonne das Frieren. Traditionellen Schutz gegen die nordwestlichen Winde bieten Steinmauern und große Querbalken, über die Planen und Netze gespannt werden. 

Chefkoch Stefano Baiocco persönlich bei der Pflege seiner Kräuter- und Würzpflanzen.

Je tiefer man vordringt auf dem Grundstück, desto mehr offenbart sich jenes botanische Schauspiel, das kunstfertige Gärtner im Laufe vieler Jahre durch die geschickte Wahl der Standorte für die Pflanzen haben entstehen lassen. Gewächse vieler Klimazonen beheimateten sich hier und entfalten heute einen bemerkenswert poetischen Zauber. Auf der anderen Seite des Grundstücks Richtung Süden ist inmitten des perfekt gepflegten Rasens ein Krocketplatz entstanden – mit einem malerischen Gartenhaus im Hintergrund. Der Pool mit bequemen Liegen befindet sich in Rufnähe zum Haus mit Blick auf den See.

Von Grundstück der Villa Feltrinelli aus hat man einen wunderschönen Blick den See entlang.

Zeit für einen Kaffee auf der windgeschützten Terrasse, dem Logenplatz des Hauses, wo das Frühstück serviert wird und bei schönem warmen Wetter auch das Dinner. Natürlich kommt der Kaffee aus der Siebträgermaschine, bester frisch gerösteter Arabica, und natürlich steht er heiß auf dem Tisch – serviert in exquisitem Porzellan mit Tassendeckel. Müßiggang ist in der Villa Feltrinelli für die Gäste Trumpf, nahezu automatisch gerät man in den Modus des Verweilens und Genießens – die kleinen Details und die ästhetischen Freuden dieser Poesiereise umfangen den Gast von der ersten bis zur letzten Stunde des Aufenthalts. 

Der Salon mit Holztäfelungen und einer kunstvollen Deckenmalerei.

In der Bibliothek liegt auf dem Couchtisch ein älterer Bildband der Edition Steidl über Inge Feltrinelli, geborene Schönthal, eine frech aussehende charismatische Frau, die ihre Karriere als Gesellschaftsfotografin begonnen hatte und deren Fotos in internationalen Magazinen wie Constanze, Paris Match und Life erschienen waren. Nach ihrer Hochzeit 1960 war die Deutsche Giangiacomo Feltrinelli nach Mailand gefolgt und hatte immer wieder schöne Stunden in der Villa verbracht. So entdeckt man in dem Band neben Aufnahmen von Berühmtheiten wie Hemingway und Picasso, Fidel Castro oder Simone de Beauvoir auch Fotos ehemaliger Gäste und Bewohner des Hauses beim Schachspielen, Diskutieren, Flirten und Entspannen – gleich einer Zeitreise, die vor allem eins eindrucksvoll vermittelt: die diesem Haus wie von Zauberhand anhaftende Magie. Robert H. Burns und heute Markus Odermatt haben alles dafür getan, dass das für die Nachwelt so erhalten blieb.

VON THOMAS GARMS

www.villafeltrinelli.com

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Komfort und Eleganz https://materialist.media/komfort-und-eleganz-2/ Tue, 07 Jun 2022 18:33:55 +0000 https://materialist.media/?p=3995 Bei Kennern genießen die Luxusuhren von Parmigiani Fleurier einen besonderen Ruf. Durch neue, moderne Modelle sorgt Chef Guido Terreni für ausgezeichnete Performance.

Seit rund einem Jahr ist Guido Terreni der neue Anführer von Parmigiani Fleurier in der Maison Val de Travers. Die, die ihn gut kennen, beschreiben den bärtigen Manager als einen klugen Strategen, fordernd, hart in der Sache, aber gleichzeitig auch mit einem gewinnenden Charme ausgestattet. Er ist aus genau jenem Holz geschnitzt, das im rauen Wind des Wettbewerbs die notwendige Standfestigkeit verleiht. Die bei Luxusuhren recht mimosenhaften Zielgruppen ändern sich und das internationale Geschäft ist ebenso unübersichtlich wie wechselhaft. Eine Marke will sensibel und dennoch nachhaltig auf die Zukunft ausgerichtet sein; trotz der langen Produkt-Lebenszyklen braucht sie zugkräftige Novitäten, die weder die Marke verwässern noch zum Ladenhüter werden dürfen. 

Der Tonda PF Choreograph: 42 mm, 18k Roségold, Automatik-Manufakturkaliber PF070 mit Chronographenfunktion, Datumsanzeige und kleiner Sekunde | Referenz-Nr. PM020129

Da ist einer gefragt, der Ziele setzen, Händler begeistern und den Wettbewerb verblüffen kann. Und der am Ende auch für gute Zahlen sorgt. Halb Teppichhändler, halb Philosoph verfügt Guido Terreni genau über diese Eigenschaften. „Es war ein sehr intensives erstes Jahr“, bilanziert der gebürtige Italiener, „und eines, an das ich mich immer erinnern werde.“ Dies war nicht nur mit den pandemiebedingten Beschränkungen im Austausch mit den Mitarbeitern geschuldet. Sondern es hatte auch mit dem Willen zu tun, nicht einfach nur erprobte Rezepte aus der Schublade zu ziehen, sondern die ihm anvertraute Marke mit ihren Werten und Traditionen behutsam weiterzuentwickeln. Man spürt, dass dieser tatendurstige, gut gekleidete Mann mit diesem Job seine Erfüllung gefunden hat.

Meisterhaft konstruiert: Das Uhrwerk der Tonda PF Choreograph Steel.

Wie erfolgreich das derzeit gelingt, spiegelt sich unter anderem in der Tonda PF GMT Rattrapante wider, die gerade zur Genfer Uhrenmesser Watches and Wonders präsentiert wurde. Bei dieser raffinierten Armbanduhr lässt sich der Ortszeitzeiger durch Betätigen des Drückers in der 8-Uhr-Position mit dem Zeiger für die Heimatzeit synchronisieren. Bei jedem Push bewegt sich der für die Ortszeit vorgesehene obere Zeiger aus rhodiniertem Gold eine Stunde vor und gibt den Blick auf den roségoldenen Zeiger frei, der die Heimatzeit, also die Zeit am Wohnort des Trägers, anzeigt. Dieses neue Modell aus poliertem und satiniertem Edelstahl schmiegt sich seidenweich ans Handgelenk, elegant, dezent in der Optik und trotzdem von einer ausgeprägten Detailverliebtheit. Rückenwind erhält diese Innovation durch die im Herbst 2021 eingeführte Tonda PF, die in nur wenigen Monaten sämtliche Verkaufserwartungen übertreffen konnte. So sei, berichtet Terreni stolz, die gesamte Produktion des Jahres 2022 bereits ausgebucht.

Erfolgsmodell: Die Tonda PF GMT Rattrapante gehört zu den gefragtesten neuen Kreationen der Manufaktur.

„Ich denke, wir leben heute in einer neuen Ära der Uhrmacherkunst“, glaubt Terreni, ein gewiefter Ökonom, der sein professionelles Rüstzeug zunächst in der Lebensmittelindustrie erwarb, bevor er zu Bulgari wechselte und dort als Leiter der Uhrensparte tätig war. Bei Parmigiani ist er in der Haute Horologie angekommen und richtet sich einen kleinen, aber höchst anspruchsvollen Kreis von Connaisseuren. Auffällige Logos, plakativer Zierrat und Materialschlachten sind hier unerwünscht, es zählt der feine, diskrete Luxus, dessen Raffinesse nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar sein muss, sondern in einer Attitüde puristischer Eleganz verankert bleibt. 

Das neue siegelartige Logo auf dem Zifferblatt der Tonda PF Choreograph Steel.

Bei der Entwicklung besonderer Meisterstücke wie etwa der Tonda Résonance mit Minutenrepetition kann er auf eine Handvoll hochkarätiger Spezialisten zählen, die nicht auf den vordergründigen Effekt bedacht sind, sondern gradliniges Design mit raffinierten Besonderheiten zu verschmelzen. 

Bildschöne und wertvolle Uhr: Die Tonda PF Annual Calendar in Rosé Gold.

„Uhrenpuristen streben danach, ihr kreatives Vermögen zu entfalten und suchen nach interessanten Innovationen, so wie wir es bisher vielleicht nur in den 70er-Jahren erlebt haben“, erklärt Terreni. Niederschlag findet dieses etwa in neuen Kreationen wie die wunderschöne Tonda PF Flying Tourbillon mit ihrem Ton in Ton gehaltenen Gehäuse. Verborgen unter dem Edelmetall befindet sich das selbstentwickelte Manufakturkaliber PF517 – ein fliegendes Tourbillon mit Mikrorotor-Automatikaufzug. Der Mechanismus des Fliegenden Tourbillons gibt den Blick auf die Technik des Gangreglers frei und verleiht der Uhr eine bewegte Agilität. Zudem zeigt der Gehäuseboden aus Saphir einige der insgesamt 207 Teile, aus denen sich das mechanische Kaliber mit automatischem Aufzug zusammensetzt.

Tonda PF Flying Tourbillon.

Quer über die Straße gegenüber der historischen Maison mit ihren Granitstufen und Sockeln aus Kalksandstein befindet sich die Manufaktur und das Allerheiligste: die lichtdurchflutete Werkstatt des Unternehmensgründers Michel Parmigiani, inzwischen 72 Jahre alt. Der feinsinnige und bescheiden auftretende Meister zählt zu den genialsten Restaurateuren unserer Zeit. Bei der Berufswahl hatte er sich gegen Architektur entschieden, stattdessen faszinierte den Sohn italienischer Eltern die Feinmechanik der allerfeinst ausdifferenzierte Mikrokosmos der Uhrmacherei. Seine Karriere startete er an der örtlichen Uhrmacherschule in Fleurier, Studien am Technikum der Uhrenmetropole La Chaux-de-Fonds im Hochjura sowie an der Ingenieursschule Le Locle folgten. 

Einer der größten Restaurateure seiner Zeit: Michel Parmigiani im Atelier in Fleurier.

Mit der Zeit spezialisierte sich Michel Parmigiani neben Einzelanfertigungen auf die Wiederherstellung von Zeitmessern und mechanischen Objekten aus der Zeit zwischen der Renaissance und den 1930er-Jahren. Leiter von Uhrenmuseen und Privatsammler erkannten schon bald das herausragende Talent. So sind auch zahlreiche kostbare Stücke, die im Uhrenmuseum von Patek Phillipe zu besichtigen sind, durch Parmigianis Hände gegangen.

Den Durchbruch brachte eine kostbare, von Experten für irreparabel erklärte Sympathique Tischuhr von Abraham-Louis Breguet. Die erweckte Michel Parmigiani zu neuem Leben. Die Sandoz-Familienstiftung, Eigentümerin einer ebenso umfangreichen wie einzigartigen Sammlung historischer Uhren, wurde in den 1980er-Jahren zum wichtigsten Kunden.  

Das ebenso stilvolle wie geschichtsträchtige Stammhaus der Marke in Fleurier.

Mit jeder antiken Uhr, die er analysierte und zu neuem Leben erweckte, wuchs Parmigianis Kompetenz. Oft musste in mühseliger detektivischer Kleinarbeit nachempfunden werden, wie der ursprüngliche Mechanismus gedacht war, fehlende oder defekte Teile wurden speziell hergestellt. „Ein Bauteil neu zu machen wie es vor 120 Jahren gemacht wurde, setzt ganz besondere Fähigkeiten voraus“, sagt Terreni. „Für mich ist die Kunst der Restaurierung so etwas wie der schwarze Gürtel der Uhrmacherei.“

CEO Guido Terreni vor dem Stammhaus.

Michel Parmigiani deutet auf ein Regal. Dort stehen die umfangreichen Dokumentationen der von ihm restaurierten Stücke. Jeder Arbeitsschritt ist in den Büchern erfasst. Am Anfang die Beschreibung des Ausgangszustandes, festgestellte Beschädigungen, Vorher-nachher-Fotos, die in einem kleinen angegliederten Studio entstehen. Die während der Restaurierung gelösten Logikrätsel, Entscheidungen, Maßnahmen und verwendeten Bauteile lassen sich genauso nachvollziehen wie unerwartet große Schwierigkeiten bei der Instandsetzung. Schließlich können in einer Restaurierungsarbeit bis zu 5.000 Arbeitsstunden stecken, entsprechend teuer ist das dann auch. 

Die Kleinteiligkeit der Uhrmacherkunst setzt Geduld und Fingerspitzengefühl voraus.

Michel Parmigiani zeigt einige Stücke, die derzeit noch in seiner Werkstatt aufbewahrt werden, unter anderem eine vergoldete Schatulle. Einmal in Gang gesetzt, entsteigt einer runden, von Perlen eingefassten Öffnung ein winziger Paradiesvogel, der sich dreht und mit den Flügeln schlägt, während er eine Melodie pfeift. Am Ende taucht der Vogel wieder ab, die Klappe schließt sich.

Edles Werkstück: Eine roségoldene Lünette mit Saphirglas.

Michel Parmigiani ist vom Wesen her alles andere als ein hemdsärmeliger Managertyp, eher ein Poet, vom Wesen her leise, hintergründig. Gefördert und unterstützt von Pierre Landolt, dem Präsidenten der Sandoz-Familienstiftung, erfüllte sich im Mai 1996 ein Lebenstraum: Michel Parmigiani durfte seine eigene Marke Parmigiani Fleurier gründen mit der Philosophie, authentische Uhrmacherkunst auf höchstem Niveau zu pflegen. 

Entwurfsarbeit mit Skizzenblock und Bleistift.

Guido Terreni trifft sich regelmäßig mit dem Altmeister, holt in technischen und gestalterischen Fragen immer wieder dessen Meinung ein. „Ich betrachte es als ein ganz besonderes Privileg, wenn der Gründer eines Unternehmens noch so nahbar ist“, sagt er. Für Terreni eine Chance, sich immer wieder zu versichern, wie die Marke ihren Ursprung nahm und welche Kernwerte sie hat, eine wichtige Grundlage für das Narrativ im Verkauf. 

Präzisionsarbeit: Die Zifferblattbearbeitung durch ein Spezialwerkzeug.

Entscheidend für den Erfolg, so sagt er, sei die Bereitschaft, tiefer zu denken, den Dingen auf den Grund zu gehen. „Probleme lösen sich nicht von selbst“, so Terreni. Seine Maxime: beobachten, analysieren, verstehen, entscheiden. „Was macht eine Marke aus, wo hat sie ihre Stärke?“ Bei einer Uhrenmanufaktur wie Parmigiani müsse man immer im Auge behalten, wonach der Kunde sucht. „Wir wollen nicht Hunderttausenden von Menschen gefallen, sondern nur ein paar Tausend. Und diese Zweitausend Personen müssen sich wirklich in dich verlieben.“ 

Während große Hersteller zur Imageunterstützung häufig auf sogenannte Markenbotschafter setzen und etwa Hollywoodstars, Rennfahrer, Musiker oder DJs ins Feld führen, verzichtet Terreni bewusst auf solche Influencer-Maßnahmen. Ein prominenter Markenbotschafter sei immer eine Art von Abkürzung. Die Aura des Stars verliehen dem Objekt Ruhm, weniger die Eigenschaften des Objektes selbst. 

„Ich glaube nicht, dass jemand eine Parmigiani kaufen wird, weil er irgendeinen Star mit einer Uhr von uns sieht. Im Gegenteil: Unser Publikum legt Wert auf Understatement und Diskretion. Eine Parmigiani soll nicht von allen erkannt werden.“ Viel wichtiger für den Erfolg sei die Mund-zu-Mund-Propaganda. Aus seiner Sicht fungiere der Kunde selbst als wichtiger Botschafter der Marke. Er gelte in seinem Freundes- und Bekanntenkreis als jemand, der sich mit Uhren auskennt, und sei deshalb als Vorbild besonders glaubwürdig. 

In der Regel würde man bei Parmigiani Kunden ansprechen, die sich überdurchschnittlich stark für Uhren interessieren, im Laufe ihres Lebens nicht fünf, vielleicht eher fünfzehn Uhren kaufen. Damit verbunden sei ein besonderer, häufig sehr leidenschaftlicher Auswahlprozess. „Eine neue Uhr ist etwas, was man am Handgelenk erfühlen und genießen muss. Deswegen ist für uns der Komfort der Uhr besonders wichtig.“ Entscheidend sei das mühelose Tragegefühl, die Flexibilität des Armbands, die Art und Weise, wie das Gehäuse gebaut ist, um die Bandanstöße zu erhöhen und diese als Träger nicht zu berühren. Terrenis Credo: „Bei einem ultraflexiblen Armband ist nicht der Designer, der über die Form meines Handgelenks entscheidet, sondern umgekehrt.“  

Die Frage, ob er selbst Sammler kostbarer Uhren sei, verneint er.

Als wirklichen Sammler würde er sich nicht bezeichnen. Aktuell hat er eine Tonda PF in Stahl am Handgelenk. „Ich liebe es, Dinge zu tragen, die schön sind und mir Spaß machen.“ Als Chef einer Uhrenfirma sei man immer auch der vorderste Markenbotschafter, sagt Terreni, und von daher könne er niemals öffentlich das Produkt eines Wettbewerbers tragen, solange er in dieser Branche tätig sei. „Also macht es für mich keinen Sinn, etwas zu besitzen, was ich anschließend in der Schublade aufbewahre.“ Dennoch hat er spezielle Lieblinge, und zwar mit zwei Rädern. Motorradfahren ist Terrenis große private Leidenschaft, zuletzt ging es mit seiner BMW durch Patagonien. Die Welt entdecken auch mal abseits der ausgetretenen Pfade macht ihm Spaß und sorgt für neue Inspirationen.  

Eine andere Quelle der Entspannung ist für Guido Terreni die Musik. Früher sammelte er Platten, heute streamt er, was er gern hört. Vor allem ist das die Musik der 60er- und 70er-Jahre, Stücke aus der goldenen Ära der Rockmusik, etwa von der britischen Progressive-Rock-Gruppe King Crimson. Es sei die Mutter gewesen, eine Hobbypianistin, die ihm als Kind die Musik nahegebracht habe, erzählt er.   

„Das beste Konzert, das ich je erlebt habe, war in Mailand mit dem Gitarristen Robert Fripp, Gründer von King Crimson“, sagt er. Ein spleeniger Typ. Niemand habe ihn seinerzeit begleiten wollen. Also sei er allein gegangen. „Fripp leitete damals die League Of Crafty Guitarists. Die hatten 13 oder 14 Akustikgitarren. Das Konzert lief stundenlang und als es endete, wollte einfach niemand gehen. Fripp gab eine Zugabe, noch eine und noch eine, aber auch dann ging niemand. Schließlich war er derjenige, der weit nach Mitternacht nach vorn den Saal verließ und sich auf die Treppe vor dem Theater setzte, um dort als Fototermin für die Presse noch etwas zu spielen. Alle gingen mit ihm raus. Doch als er in den Saal zurückkehrte, folgten ihm alle wieder hinein“, erzählt Terreni lachend. „Das war ein unfassbares Erlebnis!“ 

Es ist diese Gabe der Menschenfängerei, die den Parmigiani-Chef bis heute prägt. Und so wird er auch nicht müde, die besondere Teamleistung im Unternehmen hervorzuheben. Er versteht sich als Bandleader, er gibt den Takt vor, aber die Musik, die machen am Ende alle gemeinsam. Aktuell hat die Kombo gerade ein paar wirklich eindrucksvolle Hits gelandet.

www.parmigiani.com

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Italienische Noblesse https://materialist.media/italienische-noblesse/ Mon, 06 Jun 2022 14:17:14 +0000 https://materialist.media/?p=3982 Flexform eröffnet pünktlich zum Salone del Mobile in Mailand einen neuen Flagship-Store

Der Showroom in der Mailänder Innenstadt wurde als flexibler Ausstellungsraum konzipiert, der je nach Bedarf immer wieder anders ausgestaltet werden kann und einen umfassenden Einblick in die Welt der Flexform-Möbel bietet. Verantwortlich für das Projekt zeichnete das Studio für Architektur und Innendesign ACPV ARCHITECTS Antonio Citterio Patricia Viel.

Hohe Decken und ein ausgefeiltes Beleuchtungssystem sorgen für ein besonderes Raumgefühl.

„Nach fast fünfzig Jahren Zusammenarbeit mit Antonio Citterio mussten wir nicht lange darüber nachdenken, das Studio ACPV Architects mit dem Projekt für unseren neuen Showroom in der Via della Moscova in Mailand zu beauftragen“, sagt Pietro Galimberti, Präsident von Flexform. „Das Konzept war für uns einfach perfekt, um einen Ausstellungsraum zu schaffen, der zu einer immersiven und authentischen Brand Experience einlädt.“

Die Atmosphäre ist angelehnt an den Charakter einer Kunstgalerie. Besondere Wirkung entfalten die Grafiken von Christoph Radl, dem Art Director von Flexform.

Der neue Showroom in der Mailänder Innenstadt in der Via Moscova 33 ist als flexibler Ausstellungsraum konzipiert, der neu gestaltet werden kann und einen umfassenden Einblick in die Produkte und den Stil von Flexform gibt.

Gezielt werden Pflanzen und Accessoires eingesetzt um die Flächen aufzulockern.

Der anlässlich des Salone Internazionale del Mobile eröffnete Showroom verfügt über 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche, die sich auf zwei Ebenen verteilen: 650 Quadratmeter im Erdgeschoss und 150 Quadratmeter auf der Galerie. Der Store wurde als einladender und ansprechender Raum konzipiert, mit großen Fensterfronten nach draußen.

Die Aussenansicht des neuen Flagship-Stores mit den großen Fensterfronten.

Das Design des Stores zeichnet sich durch die Verwendung zeitloser Materialien aus, etwa den großformatigen Naturstein Pietra di Vicenza aus den Steinbrüchen vom Laboratorio Morseletto und gespachtelte Wände, die von Matteo Brioni ausgeführt wurde. Dazu gibt es ergänzend abgehängte Decken aus lackiertem Stahlblech, die mit speziellen LED-Leuchten versehen sind. Je nach Tageszeit und Bedarf lässt sich die Stimmung anders definieren.

Eine Natursteintreppe verbindet das Erdgeschoss mit der Galerie.

„Dieses Projekt“, erläutert der Architekt und Designer Antonio Citterio, Chairman von ACPV ARCHITECTS, „ist ein weiterer Schritt in der Zusammenarbeit, die mich seit über 40 Jahren mit Flexform verbindet.“

Auch Stücke aus der umfangreichen Outdoorkollektion sind in dem neuen Flagship-Store zu sehen.

„Der Showroom“, fügt Francesca Carlino hinzu, Architektin und Partnerin von ACPV ARCHITECTS, „soll in erster Linie ein Erlebnis sein. Wie ein Museum, das man besucht, um sich an den Kunstwerken zu erfreuen, gibt unser Projekt für Flexform den Kunden die Möglichkeit, die Einrichtungsgegenstände aus nächster Nähe zu erleben und sich einen Eindruck von den hochwertigen Details zu verschaffen.“

Das gesamte Sortiment vom Daybad über Hocker, Sessel und Sofas wird hier stilvoll präsentiert.

Ein besonderes Highlight des Flagship-Stores ist der szenographische Hintergrund aus Paneelen mit Hintergrundbeleuchtung, die mit Grafiken von Christoph Radl dekoriert sind, dem Art Director von Flexform.

Der Showroom von Flexform ist das neueste von mehreren Projekten, die ACPV ARCHITECTS Antonio Citterio Patricia Viel im Retail-Bereich umgesetzt haben. Zu den letzten Projekten des Studios ACPV ARCHITECTS zählen das Bvlgari Hotel in Paris und der Wohnturm „La Bella Vita“ in Taichung (Taiwan), in denen auch verschiedene Möbel der Kollektion Flexform ihren Platz gefunden haben. 

www.flexform.it

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Raschelnde Palmen https://materialist.media/raschelnde-palmen/ Sun, 06 Mar 2022 14:49:30 +0000 https://materialist.media/?p=3870 Auf Mauritius setzt das frisch eröffnete Hideway Lux Grand Baie sowohl kulinarisch als auch architektonisch neue Maßstäbe im Luxusbereich. 

Judah Tan, trotz seiner jungen Jahre weltläufiger Zeremonienmeister des asiatisch geprägten Signatur-Restaurants Ai Kisu im Lux Grand Baie auf Mauritus, weiß wie man einen famosen Abend inszeniert: Nachdem man von modelmäßig schönen Hostessen zum Tisch geführt wurde, bringt Judah mit verheißungsvoller Miene eine gewaltige stoffbezogene Schachtel an den Tisch, in der sich das „Buch“ befindet – die leinengebundene Speisekarte, schwarz und schwer. Vom Konzept her ist die Auswahl der Speisen nichts weniger als eine Reise durch das Beste, was die Küche Asiens zu bieten hat, von China über Vietnam, Indonesien bis Japan. 

Das Restaurant Ai Kisu hat sich rasch zum gastronomischen Hotspot auf Mauritius entwickelt.

Wir lassen uns zum Degustationsmenü überreden, das ganz große Kino. Dazu die Rake-Begleitung.  Selbstverständlich kommen wir auch in den Genuss einer Auswahl rarer Sojasoßen, hergestellt in traditioneller Fermentationsmethode, in Zedernfässern gereift, geschmacklich die Vollendung für Sushi und Sashimi. Bevor es mit den Hauptgängen losgeht, probieren wir schwarz, weiß und rot sortierte Dim Sum, darunter eine kirschrote Spezialität mit Entenfüllung. Später lernen wir auch die Vorzüge des Warayaki-Grills kennen, der mit Reisstroh befeuert wird und dadurch extrem heiße Temperaturen liefert zugunsten der köstlich karamellisierten Kruste des Wagyu-Beefs. 

Perfekt für Fisch und Fleisch: Der mit Reisstroh befeuerte Warayaki-Grill.

Das Ai-Kisu-Erlebnis zieht einen in den Bann: auch wegen der offenen Küche, wo die junge Crew mit dunkelgrauen Schürzen und breiten orangenen Hosenträgern ihre Gerichte zaubert, während Judah Tan später am Pass alle angereichten Speisen noch einmal einem höchst kritischen Blick unterzieht. Die dunklen Wände des Restaurants sind mit moderner japanischer Kunst geschmückt, goldschimmernde Designerleuchten, die sich in der verspiegelten Decke reflektieren und die nischenartig gestalteten Plätze mit halbrunden, ledergepolsterten Sitzbänken sorgen für ein mondänes Clubambiente. 

Im Ai Kisu steht eine grosse Auswahl feinster handgebrauter Soya-Saucen zur Verfügung.

Es ist ein Ort, der schon jetzt für sich beanspruchen kann, zum gastronomischen Hotspot der Insel avanciert zu sein – gerade an den Wochenenden strömen neben den Hotelgästen auch jede Menge einheimischer Genießer mit ihren Freunden herbei, elegant gekleidet, in bester Laune, was nicht nur mit dem wunderbaren Essen zu tun hat, sondern auch mit dem dazugehörigen Nachtclub, der eine Tür weiter bei bester Musik zum Tanzen und Feiern nach dem Dinner lädt. 

Dim Sum mit feinsten Füllungen.

Gerade durch dieses Restaurant wird der Anspruch des Betreibers Lux Collective deutlich, mit dem neuen Resort Grand Baie im Norden von Mauritius sowohl kulinarisch als auch architektonisch Maßstäbe im Luxusbereich setzen zu wollen.

Die Haupthalle des Lux Grand Baie beeindruckt durch eine spektakuläre Architektur.

Erst Anfang Dezember eröffnet, läutet dieses Haus eine neue Generation von Resorts im Boutique-Stil ein – mit großartiger Architektur, innovativen Dining-Konzepten sowie modernsten Fitness- & Wellness-Angeboten. Das Hideaway befindet sich direkt am Strand, eingebettet in die malerische Lagune von Grand Baie. Von allen geräumigen Zimmern besteht uneingeschränkte Sicht auf das türkisfarbene Wasser und die weißen Sandstrände der Insel.

Eine Springbrunnen vor der Haupthalle als Blickfang.

„Wir wollten hier etwas Neues schaffen, was es so vorher auf Mauritus nicht gegeben hat“, schwärmt Ashish Modak, der General Manager beim Interview. Man möchte die Gäste immer wieder überraschen, sagt er, und sei es durch Kleinigkeiten wie hausgemachte Marmeladen aus tropischen Früchten, die liebevoll in kleinen Einmachgläsern mit hölzernen Schildchen präsentiert werden. Ein weiteres Highlight beim Frühstück sind fünf verschiedene selbstgebraute Kombuchas sowie eine Erdnußmühle, mit der man sich selbst frische Erdnußbutter machen kann.

Am Rand der Halle befindet sich eine Auswahl schöner Bildbände.

Beeindruckend die Architektur. Bereits in der weitläufigen und lichten Lobby zeigt sich eine raffinierte Formensprache. Der aus Mauritius stammende Architekt Jean-Francois Adam ließ sich von der Segelbootarchitektur und seiner Kindheit inspirieren, die er genau an dem Strand verbrachte, wo das Resort heute steht.

Vom Ende der Halle hat man einen schönen Blick auf den Strand und die Bucht.

Heraus kam ein Design-Konzept, welches das Leben drinnen und draußen harmonisch zusammenführt. Aus nahezu jedem Winkel geht der Blick nach draußen, leise hört man die Palmen rascheln. Die zum Meer offene Architektur bricht mit den traditionellen Formen auf Mauritius und ist gleichzeitig eine Hommage an die ursprünglichen Materialien der Insel wie Holz, Stroh und Schilf. Einerseits finden sich in der symmetrisch aufgebauten Lobby mit ihrer majestätischen Deckenhöhe große loungeartige Designer-Sofas, anderseits aber auch gemütliche Nischen zum Verweilen und ein Board mit liebevoll kuratierten Bildbänden.

Die Zimmer haben alle Meerblick und sind elegant gestaltet.

Die Innenräume hat die britische Innenarchitektin und Designerin Kelly Hoppen entworfen, zurückhaltend in der Farbe, geprägt von beige, grau, schwarz, hellen und dunklen Hölzern. Der Stil ist gleichzeitig schlicht und mondän, aber stets auf Komfort bedacht.  

Von den Balkonen hat man einen unverstellten Blick auf den Hauptstrand.

Die komfortablen Gästezimmer sind in einem geschwungenen dreistöckigen Riegel untergebracht mit großen Glasfronten und Balkons. Die Zimmer im Erdgeschoss haben direkten Zutritt zum von Palmen und Blühpflanzen durchsetzten Poolgarten, der direkt an den weitläufigen Strand grenzt. Hier befindet sich eine gut ausgestattete Wassersport-Station, wo unter anderem SUP-Boards, Kajaks und Segelboote zur aktuell kostenlosen Nutzung auf die Gäste warten. Auch Motorboote gibt es zum Wasserskifahren.

Blick über die Grand Baie mit einem wunderschönen, gepflegten Strand.

Beliebter Treffpunkt ist das Beach Rouge direkt neben der Bar  – das charakteristische Beach-Club-Konzept bietet entspanntes Essen den ganzen Tag über. Direkt am Pool gelegen, wird hier frische, lokale Küche zum Frühstück, Mittag- und Abendessen serviert. Es gibt einerseits Grillgerichte, andererseits einen Schwerpunkt auf italienische Küche mit Pizza, Pasta und einer herrlichen Auswahl an verschiedenen Mozarellas und Burratas, die man nach Herzenslust mit verschiedenen Toppings kombinieren kann.

Zum Frühstück findet sich eine große Auswahl an selbstgebrautem Kombucha.

Obligatorisch sind die Tomaten von der eigenen Farm – mindestens so lecker und aromatisch wie Tomaten aus Sizilien. Zum Dessert kann man sich am Tresen ein hausgemachtes Eis holen oder sich mit anderen kleinen Naschereien verwöhnen lassen. Wen will es da noch wundern, dass Gäste hier den ganzen Tag entspannt Quartier beziehen und nur noch pendeln müssen zwischen dem Restauranttisch auf der Terrasse, einer gemütlichen Liege und einem erfrischenden Bad im Pool.

Highlight am Frühstücksbuffet: Die Erdnußmühle, mit der sich frische Erdnussbutter zubereiten lässt.

Wenn die Sonne unter den Horizont sinkt und den Raum in ein spektakuläres Rot taucht, ist hier Cocktail-Stunde. Dann wird die Bar zum Mittelpunkt des Resorts und DJs geben musikalisch von Chill bis Groove den Ton an. 

Das Bisou, die Rooftop Bar mit Infiniti-Pool. Abends legen hier DJs auf.

Ein weiteres Highlight des Resorts ist das Bisou, eine Rooftop Bar nur für Erwachsene samt Restaurant auf dem Dach. Von hier aus hat man einen Panoramablick auf den Indischen Ozean und kann sich auf verschiedenen Schaukeln niederlassen oder in Daybeds eine Siesta halten. Es gibt einen 30 Meter langen Infinity-Pool, in dem Tapas auf schwimmenden Tabletts serviert werden und der von Cabanas und natürlichem Grün umgeben ist. Wenn die Nacht hereinbricht, verwandelt sich der Bereich in eine Lounge-Bar, in der die Gäste lebhafte Musiksets vom hoteleigenen DJ genießen können. 

Teil des Frühstück-Angebots ist das sogenannte Deli, wo sich unter anderem Obstsalate, frische Säfte und Jogurts finden.

Überhaupt die Musik: Das Lux Grand Baie versorgt die Gäste morgens ab acht mit ausgefeilten Playlists, die je nach Tageszeit für eine ganz unterschiedliche klangliche Untermalung sorgen, mal anregend, mal lässig entspannt. Zwischendurch treten ergänzend Künstler auf: Eine Sängerin interpretiert gefühlvoll brasilianische Bossa Novas und Sambas, ein Saxophonist setzt soulige Akzente. 

Oase der Ruhe: Garten des Spa-Bereiches.

Was man hier sonst noch so machen kann? Zweifellos wäre es eine Unterlassungssünde, sich nicht von dem umfangreichen Wellness-Angebot verführen zu lassen. Eine Yoga-Stunde gefällig? Bitte sehr. Aber es gibt auch eine Reihe von Thermal-Erlebnissen, darunter ein einzigartiges Hydrotherapie-Konzept, Kneipp-Gang, türkisches Hammam und Tepidarium-Bäder, neben acht geräumigen Behandlungsräumen, in denen die Gäste auf High-Tech-Betten charakteristische Spa-Behandlungen erleben können. Fitness-Freaks können an einer Reihe von Kursen teilnehmen, sei es Kraft- und Funktionstraining, Radfahren, Soft-Sand-Running bis hin zu Mobility Recovery.

Der großzügige Spa-Bereich bietet vielfache Anwendungen – und ein türkisches Hamam.

Ein perfekter Ort für Krafttraining unter freiem Himmel ist das „Muscle Up on the Roof“, angeblich die erste vollwertige Outdoor-Wellness-Experience auf dem Dach in der Region des Indischen Ozeans. Es wartet mit zwei 30 Meter langen Laufstrecken nach olympischem Standard auf sowie einem MyBeast Functional Fitness Frame, der mit 12 Trainingsstationen wie Power Rack, Multi Pull-up und Boxsack ausgestattet ist.

Der Corporate Chef David Minten und Marie Meunier bereiten im Food-Lab ein spezielles Überraschungsmenü zu.

Um interessierte Gäste teilhaben zu lassen an der Entwicklung neuer Rezepte oder den Geheimnissen der professionellen Aromakunde, hat David Minten, ein Niederländer, der als Corporate Chef die gastronomische Gesamtverantwortung trägt für Lux Collective, tief in den Katakomben der weitläufigen Küche ganz neu ein sogenanntes Food Lab eingerichtet. Als besonderes Privileg dürfen wir am Abschlußabend mit Minten Premiere feiern. Gezaubert wurde nach einem vorzüglichen Heilbutt im Tomatensud eine grandios schmeckende „Red Duck“- Brust von der Barbarie-Ente mit roter Beete und rot gefärbten Steckrüben sowie Kirsch-Dim Sum.

Verschiedene Zutaten für das Überraschungssmenü im Food Lab.

Verstärkung erfuhr Minten durch Chef-Pâtissiere Marie Meunier. Die junge Französin hat an dem berühmten Institut Paul Bocuse ihr Metier gelernt und zeigte mit einer goldglitzernden, durch eine sanfte Flamme zum Schmelzen gebrachte Halbkugel aus Schokolade das nächste Level im Zusammenspiel von Kakao, Frucht und Konditorenkunst. Ein wahres Feuerwerk aus Fruchtigkeit und Süße, Zartheit und knusprigem Biss. Schöner konnte diese Reise wahrlich nicht zu Ende gehen.

TEXT//Thomas Garms

LUX Grand Baie

Coastal Road 

Grand Baie 30510 

Mauritius

Telefon+230 209 2200

Ab 513 Euro DZ pro Nacht

http://www.luxresorts.com

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